Gesellschafter kündigt Rückzug aus Krankenhausversorgung an
Das DRK in Rheinland-Pfalz will sich aus dem Krankenhausbereich zurückziehen. Weitere Standorte der DRK Trägergesellschaft Süd-West gehen in die Insolvenz.
Das DRK will sich als Krankenhausträger in Rheinland-Pfalz komplett zurückziehen. Das hat der Landesverband in einer Pressemeldung angekündigt. Betroffen sind insgesamt zehn Kliniken mit 4.200 Mitarbeitenden. Hinzu kommt noch eine weitere Fachklinik im Saarland, das Geriatrische Kompetenzzentrum Mettlach. Für die Kliniken sucht das DRK nach anderen Trägern. Auch trägerübergreifende Kooperationen seien denkbar.
Hohes zweistelliges Millionendefizit
Als Grund für den Rückzug nennt das DRK die hohe wirtschaftliche Belastung der Krankenhäuser, insbesondere von kleinen Kliniken in ländlichen Regionen. Hinzu kämen die unklaren politischen Zukunftsaussichten durch die Krankenhausreform. Bisher habe das DRK die Defizite mit großer Kraftanstrengung aus eigenen Mitteln ausgeglichen, teilt der Verband weiter mit. Dies sei jetzt aber nicht mehr möglich. In den vergangenen Jahren hätten sich die Verluste auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag summiert.
Neu in der Insolvenz sind jetzt die Tageskliniken Bad Kreuznach und Worms, die Fachklinik in Bad Neuenahr, das DRK Schmerzzentrum Mainz, die Klinik im saarländischen Mettlach sowie die DRK Kamillus Klinik Asbach. Bisher erfasste die Insolvenz die Kliniken in Altenkrichen, Alzey, Hachenburg, Kirchen und Neuwied. Das DRK Krankenhaus Saarlouis sowie die vier Gästehäuser für Kurzzeit- und Tagespflege in Dillingen, Schwalbach-Hülzweiler, Lebach und Wadgassen-Schaffhausen sind nicht betroffen.
Die DRK Trägergesellschaft Süd-West ist ein Verbund aus elf Kliniken mit rund 4.700 Beschäftigten. Gesellschafter sind der DRK Landesverband Rheinland-Pfalz und die DRK Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar.
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