Erste Verhandlungsrunde um Ärzte-Bezahlung endet im Streit

Die erste Verhandlungsrunde um die Gehälter von Ärztinnen und Ärzten der Caritas ist gescheitert. Dienstgebersprecher Johannes Brumm lehnt die Übernahme eines öffentlichen Tarifwerks ab.

Die EU will die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern beenden. Dafür macht sie den Arbeitgebern weitreichende Vorgaben. Die Branche debattiert, was das für Tarifwerke sozialer Träger bedeutet.

Die EU-Richtlinie stelle kirchliche AVR und Tarifverträge gleich, lobt Caritas Dienstgeber-Chef, Marcel Bieniek. Das bedeute allerdings einen großen Aufwand für die Caritas.
50 Millionen Euro waren in Berlin für Tarifsteigerungen eingeplant. Die Kürzungen stoßen bei Verbänden auf massive Kritik.
Die Mitarbeiterseite der Caritas will in den anstehenden Tarifverhandlungen acht Prozent mehr Gehalt durchsetzen. Daneben fordert sie Regelungen für mehr Entlastung.
Pflegende der freien Träger in Bremen erhalten ab September 5,5 Prozent mehr Gehalt. Außerdem wollen die Tarifparteien erfahrene Angestellte früher belohnen.

Die Ärzte in den Kliniken der Caritas wollen eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent. Die Dienstgeberseite nannte die Forderungen unerfüllbar.
Beschäftigte beim Malteser Rettungsdienst dürfen ab 2028 nur noch höchstens 42 Wochenstunden arbeiten. Bislang gilt eine maximale Arbeitszeit von 48 Stunden.

Frank Bsirske, Grünen-Abgeordneter und Ex-Verdi-Chef, betont den Schulterschluss von Mitarbeitervertretern der Caritas und Gewerkschaften. An die kirchlichen Wohlfahrtsverbände stellt er Forderungen.
Befristete Verträge ohne Begründung sind in der Katholischen Kirche und der Caritas künftig nicht mehr erlaubt. Dabei gelten aber einige Ausnahmen.

Qualifikation oder Kirchenmitgliedschaft, was wiegt bei der Stellenbesetzung schwerer? Sozialethiker Kreß, VdDD-Vize Mälzer und Diakonie-Vorstand Lunkenheimer diskutierten kontrovers. Unsere Online-Diskussion hier zum Nachlesen.
Der Europäische Gerichtshof soll klären, ob eine Kündigung wegen Kirchenaustritts rechtens ist. Die Caritas Limburg hatte einer Ex-Katholikin gekündigt, ihren evangelischen Kolleginnen jedoch nicht.