DRK KV Biedenkopf

Landkreis will Krankenhaus übernehmen

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf will das Krankenhaus des insolventen DRK Kreisverbandes Biedenkopf übernehmen und weiterführen. Das plant die Kommune jedoch nur als Zwischenlösung.

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf will vorerst das Krankenhaus des DRK Kreisverbandes Biedenkopf übernehmen. Dazu bereite die Kommune die Gründung zweier Gesellschaften für den Besitz der Immobilien und den Betrieb der Klinik vor, so Landrat Jens Womelsdorf in einer Videobotschaft. Bis Jahresende will die Kommune einen Stufenplan zur Umsetzung dieses Vorhabens erarbeiten und dem Kreistag vorlegen.

Entschlüsse im ersten Halbjahr

Die Entschlüsse sollen im ersten Halbjahr des kommenden Jahres feststehen. Die Übernahme solle dabei nur eine Zwischenlösung sein. Der Kreis suche weiterhin nach einem nach Möglichkeit privatrechtlichen Betreiber, so Womelsdorf.

Vorfinanzierung von Tarifsteigerungen

Der DRK Kreisverband hatte im September des vergangenen Jahres Insolvenz beim Amtsgericht Marburg beantragt, in die ihn die defizitäre Lage der Einrichtung getrieben hat. Der Träger habe seit Jahren mit einer angespannten Ertragslage zu kämpfen, heißt es aus dem Unternehmen. Gleichzeitig finanziere der Verband im dritten Jahr hintereinander die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst vor.

Landrat Womelsdorf hatte im August zunächst skeptisch auf die Forderung des Kreisverbandes reagiert, das Krankenhaus kommunal weiterzuführen. Zudem boten Verbünde von Ärztinnen und Ärzten an, den Betrieb selbst aufrecht zu erhalten und das Haus an die Universitätsklinik der Städte Marburg und Gießen anzuschließen.

Der DRK Kreisverband Biedenkopf beschäftigt gut 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben dem Krankenhaus betreibt er zwei stationäre Pflegeeinrichtungen, einen ambulanten Dienst sowie Alltagshilfen.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de

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