DRK KV Biedenkopf

Landkreis will Krankenhaus mit weiteren Hilfen retten

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf will das Krankenhaus des DRK Biedenkopf über das Jahr 2024 hinaus finanziell absichern. Er kündigt damit eine rettende Maßnahme an.

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf will den Betrieb des DRK-Krankenhauses Biedenkopf auch über das Jahr 2024 hinaus absichern. Der Kreistag hat dazu beschlossen, die Klinik mit weiteren 2,5 Millionen Euro zu unterstützen. Nach Einschätzung des Insolvenzverwalters reiche die im März beschlossene Verlustübernahme von rund 2,6 Millionen Euro nicht aus, um gestiegene Verluste aus dem Betrieb des Krankenhauses auszugleichen, so die Begründung der Kommune. Sie bringt damit eine mögliche Übernahme ins Spiel, die sie mit der Finanzhilfe vorbereiten und den Klinikerhalt bis dahin sicherstellen wolle.

Neue Fachkräfte statt Stellenabbau

Nach eigenen Worten will der Landkreis den Krankenhausbetrieb aus dem laufenden Insolvenzverfahren in eine sanierende Übertragung mit einem neuen Betriebskonzept überführen. „Die Ergebnisse der Kreistagssitzung sind ein wichtiger Meilenstein und lassen uns positiv in die Zukunft schauen“, so DRK-Personalleiter Florian Schmittdiel. Ein Stellenabbau sei damit vom Tisch, im Gegenteil sei man nun dabei, neue examinierte Pflegekräfte einzustellen und Azubis für das kommende Jahr zu suchen.

Vorfinanzierung von Tarifsteigerungen

Der Kreisverband hatte im September des vergangenen Jahres Insolvenz beim Amtsgericht Marburg beantragt. Er habe seit Jahren mit einer angespannten Ertragslage zu kämpfen, teilte der Träger mit. Gleichzeitig finanziere der Verband im dritten Jahr hintereinander die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst vor. Landrat Jens Womelsdorf reagierte im August skeptisch auf die Forderung des Kreisverbandes, das Krankenhaus kommunal weiterzuführen. Zudem boten Verbünde von Ärztinnen und Ärzten an, den Betrieb selbst aufrecht zu erhalten und das Haus an die Universitätsklinik der Städte Marburg und Gießen anzuschließen.

Der DRK Kreisverband Biedenkopf beschäftigt gut 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben dem Krankenhaus betreibt er zwei stationäre Pflegeeinrichtungen, einen ambulanten Dienst sowie Alltagshilfen.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de