DRK Trägergesellschaft Süd-West

Kreis will Kirchener Klinik mit Millionenzahlung retten

Klinik der DRK Trägergesellschaft Süd-West in Kirchen © DRK Krankenhaus Kirchen

Der Kreis Altenkirchen investiert einen Millionenbetrag in den Erhalt des DRK-Krankenhauses in Kirchen. Er will die Klinik so außerdem der Diakonie Südwestfalen schmackhaft machen.

Der Kreis Altenkirchen will die Verluste des DRK-Krankenhauses in Kirchen ausgleichen und den Betrieb damit weiter ermöglichen. Der Kreistag hat einer entsprechenden Übernahmevereinbarung zugestimmt, die für die Monate März bis einschließlich Mai gelten soll.

Falls die Diakonie Südwestfalen ab Mitte des Jahres das Haus übernimmt, soll sie für anderthalb Jahre bis Ende 2026 eine sogenannte Anschubfinanzierung erhalten. Der Träger aus dem benachbarten Bundesland habe Interesse bekundet. Bis zu zehn Millionen Euro will der Kreis in diesem Jahr locker machen. Im nächsten Jahr plane er weitere 5,76 Millionen Euro dafür ein. Selbst übernehmen kann der Kreis das Haus nach eigenen Angaben nicht. Dazu fehlten ihm sämtliche Strukturen. 

Insolvenz im Dezember

Die Krankenhaus gehört zu den fünf Kliniken der DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, die ihrerseits der Trägergesellschaft Süd-West angehört. Im Dezember mussten sie nach einer Forderung der Rheinischen Zusatzversorgungskasse zum zweiten Mal in kurzer Folge in Insolvenz gehen. Betroffen sind neben dem Krankenhaus in Kirchen die Kliniken in Alzey, Altenkirchen, Hachenburg und Neuwied. Für mehrere Häuser gibt es bereits Lösungen. Die Einrichtung in Neuwied etwa geht an die Marienhaus Gruppe. Der Landesverband als Eigner der Trägergesellschaft will sich aus dem Klinikgeschäft zurückzuziehen. 

Die DRK Trägergesellschaft Süd-West ist ein Verbund aus elf Kliniken mit rund 4.700 Beschäftigten. Gesellschafter sind der DRK Landesverband Rheinland-Pfalz und die DRK Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de