Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar

Beschäftigte demonstrieren für Streikrecht

Beschäftigte des Sophien- und Hufeland-Klinikums Weimar fordern bessere Arbeitsbedingungen. Einen bereits angekündigten Streik hat die Diakonie Mitteldeutschland gerichtlich untersagen lassen.

Mitarbeitende des Sophien- und Hufeland-Klinikums Weimar haben für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter demonstriert. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu der aktiven Mittagspause aufgerufen. Nach Angaben des Senders MDR nahmen rund 200 Beschäftigte an der Aktion teil. Zuvor hatte die Diakonie einen von der Gewerkschaft angekündigten Streik gerichtlich untersagen lassen.

Gericht untersagt Warnstreik

Die Diakonie Mitteldeutschland und die Evangelische Landeskirche Anhalts hatten am Arbeitsgericht Erfurt erfolgreich eine einstweilige Verfügung gegen den Streikaufruf erreicht. Das Gericht untersagte es der Gewerkschaft, einen Warnstreik an der Klinik zu organisieren. „Damit wurden Störungen in den Betriebsabläufen und mögliche Nachteile für Patientinnen und Patienten verhindert“, teilte die Diakonie mit.

Verdi teilte mit, Hintergrund des angekündigten Warnstreiks sei die mehrfache Weigerung, Tarifverhandlungen aufzunehmen. „Die Beschäftigten am Sophien- und Hufeland-Klinikum haben sich in großer Zahl in Verdi organisiert und uns ein klares Mandat zu Tarifverhandlungen erteilt“, sagte Bernd Becker, Verdi-Landesfachbereichsleiter Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Diakonie will an Drittem Weg festhalten

Die Diakonie Mitteldeutschland betonte, dass an der Klinik die Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie gelten. Die wiederholten Androhungen von Warnstreiks und Streiks durch Verdi widersprächen dem Selbstbestimmungsrecht der Kirchen.

Kürzlich hatte die Diakonie Mitteldeutschland eine Entgelterhöhung präsentiert. Die arbeitsrechtliche Kommission hatte ein Plus von 5,4 Prozent vereinbart. Individuell würden Mitarbeitende je nach Eingruppierung eine Erhöhung von mehr als zwölf Prozent erhalten, teilte die Diakonie mit.

Das Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar hat rund 1.000 Beschäftigte, die jährlich gut 23.000 stationäre und 39.000 ambulante Patientinnen und Patienten versorgen. Die Diakonie Mitteldeutschland ist in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Teilen Brandenburgs und Sachsens aktiv. Für den Verband arbeiten knapp 35.000 Beschäftigte in 1.900 Einrichtungen.

Jaakko Kacsóh
kacsoh(at)wohlfahrtintern.de