TVöD

Schlichtungskommission schlägt Erhöhung von 5,8 Prozent vor

Die Schlichtungskommission schlägt im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst eine Erhöhung der Entgelte um 5,8 Prozent vor. Sie solle in zwei Stufen erfolgen.

Die Schlichter haben im Streit um eine Neuauflage des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) eine Entgelterhöhung von 5,8 Prozent vorgeschlagen. Die Steigerung soll in zwei Stufen Anfang April dieses und Anfang Mai nächsten Jahres erfolgen. Das Tarifwerk hat nach der Empfehlung der Schlichtungskommission eine Laufzeit von 27 Monaten.

Die wichtigsten Empfehlungen im Überblick:

  • Die Beschäftigten erhalten ab dem 1. April 2025 eine lineare Entgelterhöhung von drei Prozent, mindestens jedoch 110 Euro.
  • Die zweite Erhöhung um dann 2,8 Prozent erfolgt am 1. Mai 2026.
  • Die Jahressonderzahlung erhöht sich für die Beschäftigten von Bund und Kommunen ab 2026.
  • Beschäftigte außerhalb der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen können Teile der Jahressonderzahlung in freie Tage tauschen.
  • Ab dem Jahr 2027 gibt es einen weiteren Urlaubstag.
  • Ab Juli 2025 steigen die Zulagen für Schichtarbeit auf 100 Euro und für die Wechselschichtarbeit auf 200 Euro.
  • Die Tabellenentgelte für Studierende, Auszubildende sowie Praktikantinnen und Praktikanten steigen im April 2025 um 75 Euro sowie um weitere 75 Euro ab Mai 2026.
  • Zudem wird eine Regelung zur unbefristeten Übernahme von Auszubildenden und Studierenden eingeführt. Die Bestimmungen zu Verpflegungszuschüssen bei auswärtigen Bildungsmaßnahmen werden ebenfalls verbessert.

Drei Verhandlungsrunden bislang gescheitert

Verdi und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) werden in ihrer nächsten Tarifrunde am 5. April über die Annahme der Schlichtungsempfehlung verhandeln. Bis dahin gilt eine Friedenspflicht, die etwa Streiks untersagt. Drei Verhandlungsrunden sind mittlerweile gescheitert. Daraufhin hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Schlichtung angeordnet. Verdi forderte bislang acht Prozent mehr Gehalt, was die VKA strikt ablehnte.

Die Tarifverhandlungen betreffen rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. Verdi führt sie auch im Namen der Gewerkschaften der Polizei sowie Erziehung und Wissenschaft, der IG Bau sowie des DBB Beamtenbund und Tarifunion. Die VKA vertritt nach eigenen Angaben fast 10.000 kommunale Arbeitgeber.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de

In Verbindung stehende Artikel: