Ehemaliger Geschäftsführer erhält Bewährungsstrafe

Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat einen Ex-Geschäftsführer des ASB Bayern zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt. Der ehemalige Chef des Landesverbandes habe sich der Untreue in zwei Fällen schuldig gemacht. Er habe ein Auto, das offiziell als Spende nach Rumänien vorgesehen war, stattdessen auf den Namen seiner Frau angemeldet. Zudem habe er 63.000 Euro aus dem Vermögen des bereits liquidierten ASB Regionalverbandes Ingolstadt auf seinem Privatkonto geparkt. Das Geld habe er erst mit zwei Monaten Verzögerung an den Landesverband weitergeleitet.

Weitere Angeklagte ohne Bereicherungsabsicht

Zwei weitere Ex-Führungskräfte erhielten indes einen Freispruch. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen vorgeworfen, in den Jahren 2013 bis 2018 im Rettungsdienst höhere Kosten als tatsächlich angefallen waren geltend gemacht zu haben. „Aus Sicht der Kammer konnte weder ein entsprechender Vermögensschaden, noch eine Bereicherungsabsicht der Angeklagten festgestellt werden“, so eine Gerichtssprecherin. Auch habe die Beweisaufnahme keine Anhaltspunkte für eine Mittelfehlverwendung ergeben. Das Urteil sei indes noch nicht rechtskräftig. Die Frist zur Einlegung einer Revision laufe noch.

Vorwurf des bandenmäßigen Betrugs

Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte das Verfahren im Oktober eröffnet. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hatte den Angeklagten bandenmäßigen Betrug im Rettungsdienst zur Last gelegt. Einer der Männer habe die Ermittlungen durch eine Anzeige ins Rollen gebracht.

Der ASB Landesverband Bayern ist ein Spitzenverband. Unter seinem Dach befinden sich 20 Kreis- und Regionalverbände. Deren Geschäftsfelder sind unter anderem Rettungs- und Katastrophenschutz, Altenpflege, Jugend- und Behindertenhilfe, Auslandshilfe sowie Bildungsangebote für Erwachsene.