Jüdisches Krankenhaus Berlin

Klinik strebt Eigenverwaltungsverfahren an

Jüdisches Krankenhaus Berlin © JKB

Das Jüdische Krankenhaus Berlin will sich in einem Eigenverwaltungsverfahren sanieren. Die Suche nach Investoren laufe dabei weiter.

In einem Eigenverwaltungsverfahren will sich das wirtschaftlich angeschlagene Jüdische Krankenhaus Berlin sanieren. Einen entsprechenden Antrag hat es bereits gestellt. „Die strukturellen Veränderungen im Zuge der Krankenhausreform treffen auf eine insgesamt angespannte wirtschaftliche Lage, aus der wir uns nur mit rechtlichen Werkzeugen und Unterstützung von außen lösen können“, sagt die Vorstandsvorsitzende Brit Ismer.

Unzureichende Refinanzierung und Wasserschaden

Als Grund für die angespannte Finanzlage nennt das Krankenhaus den Veränderungsdruck der Krankenhausreform, aktuelle Sparbeschlüsse der Bundespolitik und allgemeine Kostensteigerungen bei nicht ausreichend refinanzierten Versorgungsleistungen. Hinzu kämen noch ausstehende Investitionen für Gebäude und IT-Systeme sowie ein Wasserschaden im Neubau.

Krankenhaus sucht neuen Träger

Der Patientenbetrieb läuft indes regulär weiter. Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden seien rechtlich gesichert. Das angeschlossene Medizinische Versorgungszentrum ‚Medizin der Mitte‘ sei aktuell nicht vom Verfahren betroffen. Das Jüdische Krankenhaus ist derweil auf der Suche nach einem Investor. Es hat nach eigenen Angaben bereits Gespräche mit potenziellen Partnern aus dem gemeinnützigen, öffentlichen und privaten Sektor geführt. Ziel sei, einen Träger zu finden, der die medizinische Qualität, die Arbeitsbedingungen, die gemeinnützige Ausrichtung, die jüdische Tradition und die Identität des Hauses langfristig sichere.

Das Jüdische Krankenhaus Berlin beschäftigt rund 840 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es verfügt über 384 Betten und versorgt jährlich gut 25.000 ambulante und 12.000 stationäre Patientinnen und Patienten.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de