Unternehmen nimmt keine Stellung zu Defizit
Das Sozialunternehmen Diakovere will keine genaueren Angaben zu den Gründen für die Erhöhung seines Defizits im Jahr 2023 machen. Der Jahresabschluss 2022 gibt Hinweise auf Risiken.
Das Sozialunternehmen Diakovere will keine näheren Angaben zur Herkunft des Defizits im Geschäftsjahr 2023 machen. Eine Anfrage dazu beantwortete das Unternehmen nicht. Zuvor hatte Diakovere bekanntgegeben, dass sich das Defizit von 2,1 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2022 auf rund 6,6 Millionen Euro 2023 mehr als verdreifacht hat.
Nach Angaben des Unternehmens erhöhte sich der Umsatz 2023 gleichzeitig auf rund 407 Millionen Euro gegenüber 395 Millionen Euro im Jahr 2022. Der medizinische Geschäftsführer Christian Unzicker sagte zum Defizit, das Unternehmen leide unter politischen Rahmenbedingungen, die Krankenhäuser abbauen sollen.
Niedrigerer Verlust eingeplant
Dem Jahresabschluss 2022 zufolge hatte das Unternehmen für das Jahr 2023 ursprünglich einen Verlust von 850.000 Euro eingeplant, um bis 2026 wieder ein positives Jahresergebnis von 6,5 Millionen Euro zu erreichen. Dieses Zwischenziel hat das Unternehmen nun deutlich verfehlt.
Gleichzeitig listet der Konzernabschluss auch zu erwartende Geschäftsrisiken auf. Der Fachkräftemangel und der Bedarf an Fremdpersonal würden für Diakovere 2023 demnach erhebliche Herausforderungen darstellen. Die Erhöhung des Landesbasisfallwertes decke außerdem nicht die erwarteten Kostensteigerungen ab. Dazu kämen nicht refinanzierte Steigerungen der Gehälter gemäß den vereinbarten Tarifabschlüssen.
Investitionen trotz Defizit
Trotz des Defizits kündigte Diakovere Investitionen von 36 Millionen Euro an. Ein Teil des Geldes soll in das Diakovere Henrike Mutter-Kind-Zentrum fließen, das im Herbst öffnen soll. Eine Frage zur Herkunft der Investitionsmittel beantwortete das Unternehmen nicht.
Diakovere beschäftigt rund 5.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Unternehmen gehören drei Krankenhäuser, eine Rehabilitationseinrichtung, ein Hospiz sowie Einrichtungen der Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe.
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