Stadt Bochum will Senioreneinrichtungen abgeben
Die Diakonie Ruhr übernimmt die Geschäfte sieben kommunaler Senioreneinrichtungen der Stadt Bochum. Ab 2027 erhält sie eine weitere Option.
Die Diakonie Ruhr plant die Übernahme der ‚Senioreneinrichtungen der Stadt Bochum‘ (SBO). Zunächst übernehme sie ab Juli dieses Jahres bis Ende 2026 im Rahmen einer Geschäftsbesorgungsvereinbarung die Geschäftsführung der SBO. Die angestrebte Partnerschaft stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Prüfung, teilen beide Träger mit.
Mehrheitsanteile ab 2027 bei der Diakonie
Anfang 2027 erhalte die Diakonie von der Stadt Bochum die Option, sich auch gesellschaftsrechtlich mehrheitlich an der SBO zu beteiligen. Die Tochtergesellschaft der Stadt Bochum mit sieben Pflegeheimen, einer Kurzzeitpflege sowie einer Tagespflege solle dabei eigenständig bleiben. Für die Mitarbeitenden bedeute dies, dass ihre Arbeitsverhältnisse bei der SBO bleiben, einschließlich der Geltung des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes sowie der Zusatzversorgung über die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder.
Stadt erhofft sich neue Möglichkeiten
Durch die Einbindung in die Strukturen der Diakonie erhofft sich die Stadt Synergien und Entwicklungsmöglichkeiten für die SBO. Für die Gewinnung von Nachwuchskräften verfüge die Diakonie zudem über eigene Pflegeschulen. Darüber hinaus eröffne die Einbettung in die Versorgungslandschaft der Diakonie und des Evangelischen Verbunds Augusta Ruhr mit mehreren ambulanten Pflegediensten und sieben Krankenhäusern in der Region zusätzliche Potenziale. Dies gelte insbesondere für wirtschaftlich herausfordernde Bereiche wie die Kurzzeit- und Tagespflege.
Die Diakonie Ruhr beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie betreibt nach eigenen Angaben mehr als 60 Dienste und Einrichtungen in Bochum, Witten, Herne, Dortmund, Lünen und Kamen. Schwerpunkte sind Seniorenhilfe, Behindertenhilfe, Suchtkrankenhilfe, Flüchtlingshilfe, Wohnungslosenhilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe. Sie ist Teil des Evangelischen Verbundes Augusta Ruhr, dem auch die Evangelische Stiftung Augusta, die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel und das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid angehören und der insgesamt rund 10.000 Beschäftigte zählt.
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