Krankenhausträger geben Fusionspläne wieder auf
Der Krankenhausverbund der freien Klinikträger in Essen ist gescheitert. Das geplante ‚Essener Modell‘ habe sich als zu komplex erwiesen.
Die freien Klinikträger in Essen haben ihre Pläne für einen gemeinsamen Verbund aufgegeben. Die Evangelischen Kliniken Essen-Mitte, das Alfried Krupp Krankenhaus und die Contilia Gruppe lösen ihren Letter of Intent wieder auf, in dem sie einen konfessionsübergreifenden Zusammenschluss planten.
Fragestellungen zu komplex
Einer gemeinsamen Mitteilung zufolge hat das Alfried Krupp Krankenhaus die beiden anderen Träger informiert, dass es aus dem sogenannten Essener Modell aussteige. „Trotz intensiver Bemühungen erwiesen sich zentrale Fragestellungen zum jetzigen Zeitpunkt zu komplex, um zu einer einheitlichen Lösung zu gelangen“, heißt es in der Mitteilung. Der Schlussstrich sei notwendig, um jedem Träger die Möglichkeit zu geben, sich neu auszurichten und alternative Wege zu erkunden.
Planung seit Dezember
Seit Dezember hatten die Klinikträger der Ruhrgebietsstadt am Zusammenschluss gefeilt. Die Absichtserklärung hatten sie unterzeichnet, um in den Monaten danach medizinische, bauliche, wirtschaftliche, rechtliche und gesundheitspolitische Fragen zu klären. Darüber hinaus wollten sie bei Kommunal- und Landespolitik und anderen Interessengruppen für Unterstützung werben. Ein gemeinsamer Verbund hätte rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Die Contilia Gruppe betreibt neun Krankenhäuser, 14 Seniorenstifte, acht Wohnanlagen und ambulante Pflegedienste, Tagespflegen und Gesundheitseinrichtungen. Das Unternehmen beschäftigt rund 7.200 Mitarbeitende. Das Alfried Krupp Krankenhaus hat rund 2.000 Beschäftigte. Zu den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte gehören drei Krankenhäuser. Der Träger hat rund 1.000 Betten und beschäftigt 2.500 Mitarbeitende.
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