Diakoneo

Krankenhaus Schwabach meldet Insolvenz an

Diakoneo Klinik Schwabach © Angelika Salomon

Der Sozialkonzern Diakoneo will seine Kliniken schnellstmöglich abgeben. Im Falle des Krankenhauses Schwabach ist ihm dies missglückt.

Das Krankenhaus Schwabach hat Insolvenz beim Amtsgericht Nürnberg angemeldet. Für die Tochter des Sozialkonzerns Diakoneo habe sich bei einem kürzlich erfolgten Bieterverfahren kein Interessent für eine Übernahme gefunden, so das Mutterunternehmen. „Damit ist die letzte Option für eine Fortführung des Betriebes ausgeschöpft“, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Walter Förtsch.

Zweistelliger Millionenbetrag floss in Klinik

Diakoneo habe seit seinem Einstieg als Gesellschafter Anfang 2022 finanzielle Mittel in zweistelliger Millionenhöhe in die Klinik gesteckt. Dennoch hätten ausbleibende Einnahmen durch weniger Patientinnen und Patienten seit der Coronapandemie und die inflationsbedingten Sach- und Personalkostensteigerungen die finanzielle Lage weiter verschärft.

Diakoneo will Kliniken loswerden

Das Mutterunternehmen plant, gänzlich aus dem Krankenhausgeschäft auszusteigen. Nicht zuletzt will es die anderen Geschäftsbereiche nicht gefährden. „Positive Effekte der Krankenhausreform werden erst in Jahren greifen. Weil bis dahin ein wirtschaftlicher Betrieb unserer Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren unmöglich ist, sind wir gezwungen, unsere Häuser so schnell wie möglich abzugeben“, schrieb Personalvorständin Ina Strickstrock im Februar in einem Gastbeitrag für Wohlfahrt Intern

Mit der Stadt Nürnberg verhandelt Diakoneo derweil über eine Veräußerung der Klinik Hallerwiese – Cnopfsche Kinderklinik. Dazu betreibt es noch das Gesundheitszentrum Mittelfranken sowie die Rangauklinik Ansbach, für die es laut Medienberichten Interessenten gibt.

Diakoneo mit Sitz im mittelfränkischen Neuendettelsau bietet in gut 200 Einrichtungen Leistungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pflege, Wohnen, Assistenz und Arbeit an. Der Träger beschäftigt 10.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 600 Millionen Euro.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de

In Verbindung stehende Artikel: