Klinik beantragt Insolvenz in Eigenverantwortung

Das Johanniter-Krankenhaus Geesthacht hat vor dem Amtsgericht Schwarzenbek Antrag auf eine Insolvenz in Eigenverantwortung gestellt. Auch die ‚Johanniter Geriatrie und Seniorenzentrum Geesthacht‘ mit zwei Einrichtungen sei von der Insolvenz betroffen, so die gemeinsame Geschäftsführung. Die Gesellschaft des ebenfalls angeschlossenen Medizinischen Versorgungszentrums gehe in eine Regel-Insolvenz. Ihr drohe die Zahlungsunfähigkeit, so der evangelische Träger. 

Regelbetrieb bis Ende November gesichert

Mit dem Eigenverwaltungsverfahren hoffen die Johanniter auf eine Sanierung unter einem Schutzschirm. Sie haben Gespräche mit der Stadt Geesthacht angeschoben, von der sie sich Unterstützung beim Erhalt der Klinik und der übrigen Einrichtungen erhoffen. Der Betrieb solle indes normal weiterlaufen. Sollte das nicht fruchten, denken die Johanniter einen Trägerwechsel an. Lohn- und Gehaltszahlungen seien in beiden Eigenverwaltungsverfahren grundsätzlich bis Ende November über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit und die beantragte Insolvenzgeldvorfinanzierung abgesichert.

Trägergesellschaft beglich Schulden

In den vergangenen Jahren seien Defizite in Millionenhöhe aufgelaufen, welche die Johanniter GmbH als Trägergesellschaft der Geesthachter Einrichtungen ausgeglichen hätte. „Für die Versorgungsaufträge der Grund- und Regelversorgung mit Notfallversorgung sowie die Geburtshilfe sind erhebliche Kostenstrukturen vorzuhalten, die über die Patientenzahlen nicht refinanzierbar sind“, heißt es in einer Mitteilung.

Das Johanniter-Krankenhaus Geesthacht beschäftigt rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Krankenhaus versorgt jährlich gut 10.000 Patientinnen und Patienten stationär und 20.000 ambulant. Das Johanniter-Haus Geesthacht, die Klinik für Geriatrie und das Medizinische Versorgungszentrum haben zusammen rund 163 Beschäftigte.