Digitalisierung

„Es fehlen einheitliche digitale Verfahren“

Vorstandsvorsitzender Wilfried Wesemann © Devap

Dem Devap geht der Bürokratieabbau in der ambulanten Altenpflege nicht schnell genug. Die veralteten Verfahren wirken abschreckend, sagt der Vorstandsvorsitzende Wilfried Wesemann.

  • Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege fordert von der Politik einen schnelleren Bürokratieabbau im ambulanten Pflegebereich.

  • Die Kranken- und Pflegekassen müssen verpflichtet werden, digital und einheitlich zu kommunizieren, fordert der Vorstandsvorsitzende Wilfried Wesemann.

  • Die Bürokratie wirke abschreckend auf neue Pflegekräfte.

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (Devap)  fordert von der Politik einen schnelleren Bürokratieabbau im ambulanten Pflegebereich. „Die Verfahren im Verordnungswesen sowie der Abrechnung von häuslicher Krankenpflege sind aufwendig, verwaltungsintensiv und kostentreibend, weil es weiterhin keine einheitlichen und ausschließlich digitalen Verfahren gibt“, kritisiert der Vorstandsvorsitzende Wilfried Wesemann.

Kommunikation soll digitaler werden

Vor allem die Kommunikation zwischen ambulanten Pflegeanbietern und den Krankenkassen sei unnötig kompliziert, kritisiert Wesemann. „Die Kranken- und Pflegekassen müssen endlich gesetzlich verpflichtet werden, dass auch sie mit den ambulanten Diensten digital und einheitlich kommunizieren“, so der Vorstandsvorsitzende.

Bürokratie schreckt Fachkräfte ab

Reformen wie der Gesetzesentwurf zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG) fehle oftmals der Blick auf die Realität. „Es gibt viel zu viel weiße Flecken, wo ‚5G‘ nicht die Frage ist, sondern erstmal ‚2 Balken‘“, so Wesemann. Eine neue Generation von Pflegefachkräften könne jedoch nur für den Beruf in der ambulanten Pflege begeistert werden, wenn die Prozesse digitaler und unkomplizierter werden.

Der Devap ist der größte evangelische Fachverband auf Bundesebene und vertritt knapp 2.000 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe, über 1.400 ambulante gesundheits- und sozialpflegerische Dienste, mehr als 120 Altenpflegeschulen mit rund 9.600 Ausbildungsplätzen sowie zahlreiche Altentagesstätten und Initiativen. fb