Finanzhilfen

„Kliniken bangen um ihre Existenz“

Referatsleiterin Kur- und Erholungshilfen Verena Ising-Volmer © cpd

Die Caritas Paderborn kritisiert das Ende des Corona-Rettungsschirmes für Mutter-Kind-Kliniken. Die Referatsleiterin für Kur- und Erholungshilfen, Verena Ising-Volmer, stellt zwei Forderungen an die Politik.

  • Der Caritasverband Paderborn fordert eine Verlängerung des Corona-Schutzschirmes für Mutter-Kind-Kliniken über das Jahresende hinaus.

  • Jeder coronabedingte Abbruch einer Kurmaßnahme kostet den Verband rund 330.000 Euro.

  • Für ein gravierendes unvorhergesehenes Geschehen wie eine Pandemie brauche es eine Regelung zur Kostenübernahme im Sozialrecht, fordert Verena Ising-Vollmer, Referatsleiterin für Kur- und Erholungshilfen.

Die Caritas Paderborn fordert die sofortige Verlängerung des Rettungsschirmes für Mutter-Kind-Klinken, sowie die Übernahme der Pandemie-Mehrkosten über das Jahresende hinaus. Viele Kliniken würden um ihre Existenz bangen. „Und das zu einem Zeitpunkt, an dem das Bedürfnis nach Kuren angesichts der familiären Belastungen in der Corona-Krise stetig steigt“, sagt Verena Ising-Volmer, Referatsleiterin für Kur- und Erholungshilfen.

Krankenkassen sollen übernehmen

Der coronabedingte Abbruch einer Kurmaßnahme kostet den Caritasverband rund 330.000 Euro. Die Finanzierung müssen die Träger ab sofort mit den Krankenkassen verhandeln. „Hierzu sehen sich allerdings die Krankenkassen rechtlich nicht in der Lage“, sagt Heinz-Georg Eirund, Vorstand des Caritasverbandes Brilon, der Träger der beiden Mutter-Kind-Kliniken im Erzbistum Paderborn ist.

Klinken brauchen Handlungsspielraum

Kliniken und Krankenkassen fehle außerdem ein finanzieller Handlungsspielraum. „Bisher gibt es keine gesetzliche Möglichkeit, bei gravierendem unvorhergesehenem Geschehen – wie es eine Corona-Pandemie ist – Vergütungen für Leistungen anzupassen“, so Ising-Volmer. Die Bundespolitik müsse daher das Leistungsrecht im fünften Sozialgesetzbuch erweitern.

Ausgleichszahlungen sind ausgelaufen

Im Mai hatte das Bundesgesundheitsministerium coronabedingte Ausgleichszahlungen für Mutter-Kind-Kliniken beschlossen. Der Rettungsschirm ist zum 30. September ausgelaufen.

Die Caritas Paderborn beschäftigt rund 57.000 Mitarbeitende in 1.700 Einrichtungen und Diensten der Gesundheits-, Alten-, Behinderten-, Familien- und Jugendhilfe. fb