Krankenhaus St. Josef Schweinfurt

Klinik schließt nach geplatzter Übernahme

Das Schweinfurter Krankenhaus St. Josef schließt zum Jahresende. Ein negativer Bescheid des Bezirks besiegelt das Aus der Klinik.

Das Schweinfurter Krankenhaus St. Josef stellt seinen Betrieb zum Jahresende ein. Die Kongregation der Schwestern des Erlösers als Trägerin sehe sich zu diesem Schritt gezwungen, weil der Bezirk Unterfranken zu einer Übernahme der defizitären Einrichtung nicht bereit sei, teilte die Klinik mit. Der Bezirk habe entschieden, entsprechende Gespräche mit dem Trägerorden nicht fortzuführen.

Bezirk sieht sich nicht in der Verantwortung

Bei dem Krankenhaus St. Josef handele es sich um eine Klinik der Grundversorgung und damit um keine Pflichtaufgabe des Bezirks, so Bezirkstagspräsident Stefan Funk. Der Bezirk sei bereits Träger von drei Kliniken. Dabei nehme man Aufgaben zur Daseinsfürsorge wahr, die man rein rechtlich gar nicht übernehmen müsste. „Es wäre den Umlagezahlern nur schwer zu vermitteln, dass wir neben diesen Kliniken nun nochmals eine weitere freiwillige Aufgabe übernehmen, für die wir nicht zuständig sind“, sagte er.

Keine Fortführung in alleiniger Trägerschaft

Die Kongregation sieht sich außerstande, das Krankenhaus in alleiniger Trägerschaft über das Jahresende hinaus fortzuführen. „Die defizitäre Lage unserer Krankenhäuser hat inzwischen bereits weitreichende Folgen für die gesamte Kongregation“, heißt es in einer Mitteilung. Zuvor war bereits eine Übernahme durch die städtische Leopoldina-Klinik geplatzt. Die wirtschaftliche Situation des kommunalen Hauses mache diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung, so die Kongregation im Mai dieses Jahres.

Das Krankenhaus St. Josef Schweinfurt beschäftigt rund 750 Mitarbeitende und stellt rund 270 Planbetten bereit. Träger der Klinik ist die in Würzburg ansässige Kongregation der Schwestern des Erlösers.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de