DiCV Regensburg

Rückkehr zur Eigenregie nach Fehlschlag bei OP-Planung

Geschäftsführerin Eder © DiCV Regensburg

Die Caritas im Bistum Regensburg hat die Zusammenarbeit mit der Management-Gesellschaft Oberender für eine Klinik aufgekündigt. Mit Claudia Eder übernimmt eine direkt angestellte Geschäftsführerin.

Die Caritas im Bistum Regensburg kündigt einen Managementvertrag mit der Beratungsgesellschaft Oberender für das Caritas-Krankenhaus St. Lukas in Kelheim auf. Damit geht auch ein Wechsel in der Geschäftsführung einher. Diese solle nun in den Händen des Trägers selbst liegen. Die bisherige Prokuristin Claudia Eder folgt Sabine Hehn nach, welche in Diensten von Oberender steht.

Caritas verlor Vertrauen

„Grund war, dass das erforderliche Vertrauen in ihre Führung des Hauses nicht mehr bestand“, so der katholische Träger in einer Mitteilung. Dabei gehe es um die fehlgeschlagene Planung neuer Operationssäle. In der Folge hätten in diesem Frühjahr vier Wochen lang nur kleinere Eingriffe vorgenommen werden können. Die Sanierung der Operationssäle habe der vorherige Träger bereits angestoßen, dann aber wegen eines Neubaus hinten angestellt. Das sei noch geschehen, bevor die Klinik 2022 von der Kommune zur Caritas wechselte. Mittlerweile seien die ursprünglichen Pläne unbrauchbar. 

Oberender sieht kein Zerwürfnis

Ein provisorisch erworbener OP-Container sei aus technischen und baulichen Gründen zumindest kurzfristig nicht verwendbar. Für eine Neuplanung wolle sich die Caritas nun mit der Regierung in Niederbayern ins Benehmen setzen. Eine Sprecherin von Oberender bestätigt das Ende der Zusammenarbeit mit der Caritas Regensburg. Von einem Zerwürfnis will sie dabei nicht sprechen: „Die Auffassungen zu Kommunikation und Führung waren sehr unterschiedlich und entfernten sich im Verlauf der Zeit immer weiter voneinander.“ Die OP-Säle wiesen nach 50-jähriger Nutzung erwartungsgemäß einen Modernisierungsbedarf auf, teilt das Unternehmen mit. Regelmäßige Begehungen durch das Gesundheitsamt hätten aber keine Hinweise auf eine notwendige Schließung ergeben. Die Entscheidung habe allein bei der Caritas gelegen.

Das Caritas-Krankenhaus St. Lukas beschäftigt rund 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verfügt über 180 Betten. Gesellschafter ist der Diözesan-Caritasverband Regensburg. Zu ihm gehören 932 Einrichtungen und Dienste. Diese beschäftigen knapp 23.000 Mitarbeitende in der Altenhilfe, in Hilfen für Menschen mit Behinderung, in Kindertageseinrichtungen und bei Beratungsdiensten.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de