Schwester Euthymia Stiftung

Cloppenburger Krankenhaus geht in die Insolvenz

Das St. Josefs-Hospital Cloppenburg will sich unter einem Schutzschirm sanieren. Es beklagt ein Missverhältnis zwischen Kosten und Vergütung.

Das St. Josefs-Hospital Cloppenburg hat einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Die Klinik in Trägerschaft der Schwester Euthymia Stiftung will in den kommenden Wochen einen Restrukturierungsplan erarbeiten und umsetzen.

Klinik sieht positiven Trend

Der Geschäftsführung zufolge haben sich die Leistungen im laufenden Jahr positiv entwickelt. Diese Entwicklung will sie bei der Sanierung fortführen. Grund sei eine Stabilisierung der Geburtshilfe sowie die Etablierung sowohl einer 24-stündigen Bereitschaft zur Versorgung von Herzinfarkten als auch eines OP-Roboters in der Orthopädie. Der Krankenhausbetrieb solle weiterlaufen. Die Agentur für Arbeit habe das Insolvenzgeld vorfinanziert. Dadurch sei die Auszahlung der Gehälter bis Ende Januar 2025 sichergestellt. Ab Februar werde das Krankenhaus die Zahlung der Gehälter wieder übernehmen.

Vergütung steigt nicht analog zu den Kosten

Die Refinanzierung im Krankenhaussektor sei nicht mehr auskömmlich, sagt Klinik-Geschäftsführer Andreas Krone zu den Gründen für die Insolvenz. „Die Kostensteigerungen sowohl im Sachkosten- als auch im Personalkostenbereich wurden in den vergangenen beiden Jahren nicht durch entsprechende Vergütungsanhebungen refinanziert“, so der Krankenhaus-Chef.

Die Schwester Euthymia Stiftung beschäftigt gut 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie betreibt drei Krankenhäuser in Cloppenburg, Lohne und Vechta. Das dazugehörige St. Josefs-Hospital hat 860 Beschäftigte, die jährlich 11.000 Patientinnen und Patienten stationär und gut 57.000 ambulant versorgen.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de