Vivantes

Konzern und Gewerkschaft verlängern Entlastungstarif bis Ende 2027

Der Berliner Krankenhauskonzern Vivantes und Verdi haben ihren Entlastungstarifvertrag bis Ende 2027 verlängert. Dennoch steht der landeseigene Träger unter Sparzwang.

Verdi und Vivantes haben ihren Entlastungstarifvertrag bis Ende 2027 verlängert. Der 2022 abgeschlossene ‚Tarifvertrag Pro Personal Vivantes‘ gilt damit für drei weitere Jahre. Danach soll er ohne Nachwirkung auslaufen. 

Der Entlastungstarif gilt für rund 8.000 Beschäftigte. Er soll sie in Pflege- und Funktionsdiensten entlasten. Der Vertrag sieht für die Schichten konkrete Mindestbesetzungen vor, die laut Vivantes über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen. Können diese sogenannten Ratios nicht eingehalten werden, erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Freizeitpunkte. Diese können sie gegen freie Tage oder zusätzliche Vergütung einlösen.

Einigung trotz Sparzwang

Die neuerliche Einigung kam trotz des Sparplans zustande, den sich der landeseigene Klinikkonzern im Sommer auferlegt hat. Er will sein jährliches Defizit bis 2029 um 110 Millionen Euro senken, etwa durch zielgenauere Erlös- und Personalplanung, Einsparungen im Einkauf sowie durch die Standardisierung von Prozessen und Verbrauchsmaterialien. Im vergangenen Jahr hatte er bei einem Gesamtumsatz von 1,5 Milliarden Euro einen Fehlbetrag von 131 Millionen Euro zu verzeichnen.

Zum Berliner Konzern Vivantes gehören neun Krankenhäuser, 18 Pflegeheime, zwei Seniorenwohnhäuser, eine ambulante Rehabilitation, Medizinische Versorgungszentren, ein Hospiz sowie Tochtergesellschaften für Catering, Reinigung und Wäsche. Das Unternehmen beschäftigt rund 19.000 Mitarbeitende. Damit ist es nach eigenen Angaben Deutschlands größter kommunaler Krankenhauskonzern.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de

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