DRK KV Güstrow

DRK-Chef bleibt hart

Die Fronten zwischen Verdi und dem DRK Kreisverband Güstrow verhärten sich. Nach einem Warnstreik droht der DRK-Geschäftsführer mit der Ausgliederung des Rettungsdienstes.

GÜSTROW - Verhandelt wird zwischen Verdi und dem DRK Kreisverband Güstrow nicht. Stattdessen fordern die Mitarbeiter des Rettungsdienstes die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Zuletzt drückten Sie ihrem Wunsch nach höheren Gehältern mit einem Warnstreik aus. Doch davon ließ sich DRK-Geschäftsführer Peter Struve nicht überzeugen. "Wir werden uns keinen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes aufdrücken lassen. Wir sind kein öffentlicher Dienst", sagte er dem Güstower Anzeiger gegenüber.

Zwischen Geld und Tarif

Steffen Kühhirt, Fachbereichsleiter im Verdi Landesbezirk Nord spricht von Armutslöhnen im Rettungsdienst Güstrow. Kühhirt zufolge müsse kommunal- und landespolitisch geprüft werden, ob eine öffentliche Vergabe an das DRK weiter erfolgen könne. Geschäftsführer Struve sieht mit dieser Aussage Grenzen überschritten. Dies sei keine Diskussionsgrundlage, sondern Nötigung, sagte er im Nordkurier. Bei einer Prüfung der Gehälter von 80 Rettungsdienst-Mitarbeitern habe sich ergeben, dass Rettungsassistenten im Schnitt 2644 Euro pro Monat und Rettungssanitäter 2300 Euro pro Monat verdienten. Die Anwendung des TVöD für die 91 Rettungsdienstler hält er für ungerecht gegenüber den anderen rund 600 Mitarbeitern des Kreisverbandes. Zudem habe es 2013 eine Entgeltsteigerung von drei Prozent gegeben. Ab dem 1. Juli gibt es weitere 2,5  Prozent.

Verdi weist die genannten Zahlen Struves zurück: Wenn die Rettungsdienstmitarbeiter wirklich so viel verdienen würden, weshalb sollten sie dann einen Tarifvertrag nach TVöD fordern? Steffen Kühhirt berichtet, dass die Gehälter der Rettungsdienstmitarbeiter sehr unterschiedlich seien und deutlich unter denen liegen, die DRK-Chef Struve genannt hat. So verdienten diejenigen, die Anfang der neunziger Jahre eingestellt wurden mit Besitzständen aus dem DRK-Reformtarif run 30.000 Euro brutto pro Jahr. Der weitaus größere Teil der Rettungsdienstmitarbeiter, die ab Mitte der Neunziger eingestellt wurden erhalten rund 24.000 Euro brutto Jahresgehalt (2030 Euro pro Monat). Beim aktuellen Konflokt, so Kühhirt, ginge es aber zunächst nicht um die Löhnhöhe, sondern um das Prozedere zur Verhandlung eines Tarifvertrages.  jek