Dienstgeber fordern maßvolle Tarifrunde
Die Mitarbeitervertreter des Deutschen Caritasverbandes schließen sich den Forderungen der Gewerkschaften für die anstehende TVöD- Verhandlungsrunde an. Die Dienstgeber mahnen Zurückhaltung an.
ERFURT - Die Dienstgeberseite der Arbeitsrechtlichen Kommission fordert eine maßvolle Tarifrunde. "Kostenerhöhungen von zum Teil bis zu zehn Prozent für einzelne Beschäftigte - wie heute im öffentlichen Dienst von Verdi gefordert - werden für unsere Einrichtungen nicht zu tragen sein", teilte der Verhandlungsführer der Dienstgeberseite Rainer Brockhoff mit.
Wettbewerbsfähigkeit gefährdet
Die Caritas-Einrichtungen sähen sich einer zunehmend privaten Konkurrenz ausgesetzt. Der geforderte Sockelbetrag von 100 Euro belaste die Wettbewerbsfähigkeit gerade im Bereich der gering qualifizierten Arbeitskräfte. Die Caritas liege hier schon jetzt über den Entgelten der privaten Wirtschaft. Der Sockelbetrag führe damit zum Abbau von gut bezahlten Arbeitsplätzen, vor allem in der stationären Altenhilfe. Brockhoff: "Wer Arbeitsplätze in der Caritas auch für geringer qualifizierte Menschen sichern will, darf diese nicht durch überzogene Forderungen gefährden. Wir haben eine soziale Verantwortung für alle Beschäftigten."
Mitarbeiter wollen TVöD-Abschluss
Die Mitarbeiterseite plädiert dagegen dafür, den Abschluss des TVöD zu übernehmen. Die Caritas-Mitarbeiter unterlägen schließlich den gleichen Arbeitsbedingungen wie Kollegen bei anderen Trägern sozialer Dienste. Die Forderungen der Mitarbeiter gehen sogar über die der Gewerkschaften hinaus. Sie fordern auch die Angleichung der Gehälter der Caritas-Mitarbeiter in den neuen Bundesländern zu mindestens 95 Prozent an die Gehälter der Mitarbeiter der Caritas in den alten Bundesländern. „Entgelterhöhungen sind ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit. Als größter Wohlfahrtsverband Deutschlands prägt die Caritas mit ihrer Tarifgestaltung den Wert der sozialen Arbeit in Deutschland mit", sagt Thomas Schwendele, Sprecher der Mitarbeiterseite. Die Caritas zahle gute Gehälter und das solle auch so bleiben. "Wir nehmen aber keine Entgeltsteigerungen auf Kosten der unteren Lohngruppen hin", bekräftigt Schwendele. jek
Die Verhandlungen beginnen am am 27. März 2014 in Fulda.