Klimaschutz

„Wir wollen bis 2035 klimaneutral werden“

Vorstandsvorsitzender Christian Dopheide © VdDD

Die Diakonie fordert Geld vom Bund für ihre Klimaziele. Die Sozialwirtschaft sei für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich, sagt VdDD-Chef Christian Dopheide.

  • Die diakonischen Einrichtungen fordern den Gesetzgeber auf, die Umsetzung ihrer Klimaziele bis 2035 zu refinanzieren.
  • Aus betriebswirtschaftlicher Sicht seien Nachhaltigkeitsstrategien im Gesundheitswesen sinnvoll, sagt Christian Dopheide, Vorstandsvorsitzende des VdDD.
  • E-Mobiltät, Einkauf fair erzeugter Textilien und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen berge großes Potential für Klimaschutz in sozialen Einrichtungen.

Die Diakonie will bis 2035 klimaneutral werden. Das ist das Ergebnis einer Online-Tagung des Verbands der diakonischen Dienstgeber in Deutschland (VdDD), der Bank für Kirche und Diakonie und dem diakonischen Bundesverband. Der Gesetzgeber müsse notwendige Investitionen refinanzieren, fordert VdDD-Vorsitzender Christian Dopheide. Mit seinen hohen Emissionen habe das Gesundheitswesen großes Potential zum bundesweiten Klimaschutz beizutragen.

Klimaneutral auf allen Ebenen

Von der E-Mobilität in der ambulanten Pflege über den Einkauf fair erzeugter Textilien bis zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in sozialen Einrichtungen habe die Gesundheits- und Sozialwirtschaft große Potenziale für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit, erläutert Dopheide. Investiert würden die geforderten Mittel auch in die Bewirtschaftung von Gebäuden und den Einsatz von nachhaltigen Ressourcen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht seien Nachhaltigkeitsstrategien in der Sozialwirtschaft dringend geboten, sagt der VdDD-Chef.

Ein Krankenbett wie vier Einfamilienhäuser

Das Gesundheitswesen sei bundesweit für 5,2 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich, mehr als Flugverkehr und Schifffahrt zusammen, sagt Dopheide. Ein Krankenhausbett habe in etwa die Energiebilanz von vier Einfamilienhäusern. Pflegeheime könnten laut Bundesumweltministerium mehr als 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Fossile Energien würden sich perspektivisch weiter verteuern.

Der VdDD vertritt als bundesweiter Unternehmensverband die wirtschaftlichen Interessen von rund 180 diakonischen Sozialunternehmen mit insgesamt etwa 500.000 Beschäftigten. mb