Finanzierung

Katholische Kliniken fordern rasche Reformen

Vorstandsvorsitzender Morell © kkvd/Jens Jeske

Der katholische Krankenhausverband fordert eine zügige Umsetzung der im Ampel-Koalitionsvertrag angekündigten Reformen. Zwei Dinge haben für den Vorsitzenden Ingo Morell dabei Priorität.

  • Der katholische Krankenhausverband Deutschlands verlangt von der Bundesregierung eine rasche Umsetzung der angekündigten Reformen.
  • Sämtliche Beschäftigte in Kliniken sollen für zwei Jahre Steuerfreibeträge erhalten, fordert der Vorsitzende Ingo Morell.
  • Darüber hinaus solle die Regierung für die Erstattung von Vorhaltekosten für Personal und Infrastruktur sorgen.

Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) fordert von der Bundesregierung schnelle Reformen im Gesundheitswesen. Dazu gehörten bessere Rahmenbedingungen für das Personal sowie eine Reform der Krankenhausfinanzierung. Der Vorsitzende Ingo Morell spricht sich statt der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigten Corona-Prämie für einen Steuerfreibetrag aus. Dieser solle für die Jahre 2021 und 2022 gelten und sämtlichen Mitarbeitenden in den Kliniken zustehen.

Kliniken ambulant einbinden

Ebenso sieht er die Reform der Krankenhausfinanzierung als drängendes Problem. Die Regierung müsse für Erstattungen von Vorhaltekosten für Personal und Infrastruktur sorgen und so das leistungsbezogene Fallpauschalensystem ergänzen. Um das Praxissterben auf dem Land auszugleichen, sei es überdies notwendig, die Kliniken mehr als bislang in die ambulante Versorgung einzubinden. „So können Versorgungslücken geschlossen werden“, sagt Morell.

Der KKVD vertritt bundesweit 283 katholische Krankenhäuser, die jährlich rund 3,5 Millionen Patientinnen und Patienten stationär versorgen. Die Mitglieder des Verbandes erwirtschaften rund 17 Milliarden Euro pro Jahr und beschäftigen 207.000 Mitarbeitende. ols