Liga Sachsen-Anhalt fordert mehr Trägervielfalt

Der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt ist der Anteil freier Träger bei Kindertageseinrichtungen zu gering. Liga-Geschäftsführerin Manuela Knabe-Ostheeren fordert mehr Gesetzestreue.
- Die Wohlfahrtsverbände Sachsen-Anhalts wollen mehr Kitas betreiben.
- Der Anteil von freien Trägern liege trotz gesetzlichem Vorrang mit 54,7 Prozent weit unter dem Bundesdurchschnitt.
- Weiter kritisiert die Liga Mängel bei Kostensatzverhandlungen und ungerechtfertigte Rekommunalisierungen von Kitas.
In Sachsen-Anhalt sollen mehr Kindertageseinrichtungen freigemeinnützige Träger bekommen. Das fordert die Liga der freien Wohlfahrtspflege von Sachsen-Anhalt. Bisher liege dort der Anteil freier Trägerschaften von Kindertageseinrichtungen mit 54,7 Prozent weit unter dem Bundesdurchschnitt, beklagt Liga-Chefin Manuela Knabe-Ostheeren. Dabei gebe das achte Sozialgesetzbuch der freien Jugendhilfe den Vorrang im Betreiben von Kindertageseinrichtungen. Eltern sollten in der frühkindlichen Bildung den Anbieter frei wählen können, fordert Knabe Ostheeren.
Rückgang freier Trägerschaften
Weiter hapere es mancherorts an der Umsetzung von Kostensatzverhandlungen. Rechtliche Unsicherheiten und einseitige Risiken für freie Träger seien die Folge. Außerdem gebe es Beispiele der Rekommunalisierung von Kitas, die mit nicht belegbaren Einsparungen begründet würden.
Die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt bündelt alle gemeinnützigen Spitzen-Wohlfahrtsverbände sozialer Arbeit in Sachsen-Anhalt. Darunter die AWO, die Caritas, der Paritätische, das DRK, die Diakonie und der Landesverband Jüdischer Gemeinden. Die Einrichtungen der Verbände unterstützen Kinder, Jugendliche und Familien und organisieren soziale und gesundheitliche Hilfen. Insgesamt beschäftigen die Verbände 65.000 Mitarbeitende in mehr als 3.600 sozialen Diensten und Einrichtungen. mb