Vorschriften-Flut bringt Einrichtungen in Gefahr

Die Caritas Niedersachsen kritisiert die zunehmende Flut von Vorschriften in der Behindertenhilfe. Die Bürokratie brächte Einrichtungen an ihre Grenzen.

Die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes bleibe in Schleswig-Holstein hinter den Erwartungen zurück, kritisiert der Paritätische. Zwei Dinge würden dem neuen Rahmenvertrag fehlen, sagt Landesvorstand Michael Saitner.

Wohlfahrt Intern hat nach den Grenzen der Inklusion gefragt. Sigrid Arnade, Geschäftsführerin von Selbstbestimmt Leben, hat geantwortet – und wie.

Es sei schwer, noch Begeisterung für das Bundesteilhabegesetz (BTHG) zu haben, sagt Ulrike Kostka, Direktorin des Diözesan-Caritasverbands Berlin. Zu viel sei weiter offen.

Die Leistungsträger seien nach dem Bundesteilhabegesetz stärker gefordert, sagt Dirk Lewandrowski, Landesrat im Landschaftsverband Rheinland. Das wirke auch auf die Kosten.

‚Gleiches Recht für alle‛ klinge gut, sagt Wilfried Gaul-Canjé, CBP Vorstand. Nur fehle noch zu viel, um die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen.

Inklusion ist ein Menschenrecht, sagt Ulla Schmidt. Die Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe sieht tagtäglich, wie es verletzt wird.

Das Bundesteilhabegesetz mache keinen Unterschied, sagt Petra Strack, Geschäftsführerin von ‚Deine Assistenzwelt’. Jeder Wille zur Veränderung treffe auf ein Totschlagargument.

Inklusion ist eine erreichbare Utopie, sagt Uwe Mletzko, theologischer Geschäftsführer von Diakovere. Auch die evangelische Kirche habe Nachholbedarf.

Werkstattmitarbeiter sollen mehr Geld bekommen. Für Leistungsanbieter könnte das teuer werden, fürchtet Uwe Drechsler, Geschäftsführer von Sozial Arbeiten Wohnen Borna.
Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) spricht sich für Bluttests an Ungeborenen als Kassenleistung aus. Eine Beratung sollte die Pränataltests aber begleiten.

Eine inklusive Gesellschaft habe Deutschland noch lange nicht, kritisiert Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Die neuen Regeln seien zu kompliziert, Nachholbedarf bestünde in der Jugendhilfe.