„Sozialdienste brauchen Unterstützung“

Angesichts der Coronakrise sorgen sich Diakonie und Caritas um die wirtschaftliche Zukunft vieler Wohlfahrtseinrichtungen. Bislang habe die Politik nur einen Bereich im Blick.

Kassen sollten Krankenpflege-Verordnungen automatisch verlängern, fordert Hartmut Claes, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe im Erzbistum Paderborn. Zwei Hindernisse bei der Bekämpfung der Pandamie würden so entfallen.
Diakonie Präsident Ulrich Lilie kritisiert den Gesetzesentwurf zum Kurzarbeitergeld. Demnach muss die Regierung große Lücken schließen.

Caritas Präsident Peter Neher sieht in Robotern nicht die große Lösung für die Probleme in der Pflege. Einen bestimmten Mangel könnten sie jedenfalls nicht abstellen.

Die Diakonie RWL sieht die neue Verordnung zum Alten- und Pflegegesetz in Nordrhein-Westfalen als Gefahr für Pflegeheime und Bewohner. Nicht nur die Finanzierung sei unklar.

Gabriele Schlimper kritisiert Arbeitnehmerüberlassung in der Pflege als gesellschaftliches Problem. Die Geschäftsführerin des Paritätischen Landesverbandes Berlin begrüßt eine neue Initiative im Bundesrat.

Menschen mit Pflegebedarf seien besonders von Altersarmut gefährdet, warnt Wilfried Knapp. Der Vorstand der Diakonie Hessen richtet eine Forderung an das Land Hessen.

Einrichtungen für Kurzzeit- und Verhinderungspflege seien Mangelware, sagt Lisa Schmidt, Altenhilfe-Referentin beim Paritätischen Gesamtverband. Ein neues Finanzkonzept soll dem entgegenwirken.

Die Pflege der Zukunft brauche einen intelligenten Personalmix, sagt Sabine Weiss. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium gab einen Ausblick auf die Pläne des Bundes zum Personalbemessungsverfahren.

Die Betroffenen und die Hilfe zur Pflege müssen entlastet werden, sagte Friederike Scholz, Referentin für Pflege vom Deutschen Städtetag. Ein Vorschlag für ein neues Finanzierungssystem soll bald kommen.

Ein Rechtsanspruch auf Kurzzeitpflege wäre begrüßenswert, sagt Bodo de Vries. Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege sieht jedoch auch Risiken.

Die Freie Wohlfahrtspflege Bayern sieht die stationäre Versorgung im Freistaat in akuter Gefahr. Die Vorsitzende Brigitte Meyer hat einen Plan, wie die Politik die Träger entlasten soll.