Einig uneinig

Die Pflege wird immer teurer. Über die Finanzierung streiten sich Parteien und Akteure der Sozialwirtschaft seit Langem. Die Branche diskutiert, ob eine Pflegevollversicherung eine realistische Lösung wäre.

Aus Sicht von Christian Reuter, Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, ist eine Pflegevollversicherung nicht zu bezahlen. Er fordert den Sockel-Spitze-Tausch.

Maria Loheide, Vorständin für Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, plädiert für eine Pflegevollversicherung mit begrenzten Eigenanteilen. Dieses Modell hätte aus ihrer Sicht viele positive Effekte.

Eva Maria Welskop-Deffaa ist Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes.

Eine Pflegevollversicherung würde nicht am Geld scheitern, sagt Thorsten Mittag, Referent Altenhilfe und Pflege beim Paritätischen Wohlfahrtsverband.Instrumente für die Refinanzierung seien längst gegeben.

Die Sozialämter zahlen zu spät. VDAB-Chef Thomas Knieling nennt konkrete Zahlen.
Mehrere Träger schlagen vor, Sachleistungsbudgets abzuschaffen. Stattdessen soll über Stundenbudgets abgerechnet werden. Das hätte Auswirkungen auf die Trennung von ambulant und stationär.

Heike Baehrens, Gesundheits- und Pflegeexpertin der SPD-Bundestagsfraktion, über die Notwendigkeit einer Pflegefinanzierung aus Steuermitteln, bessere Leistungen und die Nachteile einer Vollversicherung.

Die gesetzliche Tariftreue sollte die Löhne in der Altenpflege verbessern und den Beruf attraktiver machen. Ein Jahr nach ihrem Inkrafttreten diskutiert die Branche die Auswirkungen der Regelung.

Die Diakonie Schleswig-Holstein rügt die Landesregierung in Kiel für ihre Sparmaßnahmen. Ein Punkt stößt Vorstand Heiko Naß besonders auf.

Die Pflegereform ist auf dem Weg. Der Bundestag will das Gesetz am Freitag beschließen. Kritik kommt von der Caritas- Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
Der Arbeitgeberverband Pflege fordert einen Rechtsanspruch auf einen Heimplatz in der Pflege. AWO und Paritäter reagieren zurückhaltend auf den Vorstoß.