Ärztemangel

Wohlfahrtswerk sieht Arbeit der Pflegeheime in Gefahr

Der Mangel an Hausärzten gefährdet die Arbeit in Pflegeeinrichtungen. Das Wohlfahrtswerk Baden-Württemberg warnt vor einschneidenden Maßnahmen.

  • Das Wohlfahrtswerk Baden-Württemberg warnt vor den Folgen des Mangels an Hausärzten für Pflegeheime.

  • Pflegekräfte könnten ohne ärztliche Verordnung keine Behandlungsplfege in den Einrichtungen leisten.

  • Ein Pflegeheim weist jetzt bereits Neuaufnahmen ab, die keinen eigene Hausarzt mitbringen.

Das Wohlfahrtswerk Baden-Württemberg sieht im Mangel an Hausärzten eine Gefahr für die Versorgung in Pflegeeinrichtungen. Stünde Bewohnerinnen und Bewohnern kein Allgemeinmediziner zur Seite, könnten die Einrichtungen ihren Versorgungsvertrag nur eingeschränkt erfüllen, heißt es in einer Mitteilung. Interessenten für Heimplätze müssten sich darauf einstellen, künftig ohne Nachweis einer Hausarztpraxis von Pflegeheimen abgelehnt zu werden.

Freie Plätze nur an Bewohner mit Hausarzt

In einer solchen Situation befinde sich das Pflegeheim des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg in Heimsheim. Seit März vergibt das Haus Heckengäu frei werdende Plätze nur an Bewohner, die ihren Hausarzt mitbringen.

Keine Behandlungspflege ohne Verordnung

Ohne ärztliche Verordnung dürfen Pflegekräfte keine Behandlungspflege leisten. Der landesweite Rahmenvertrag indes verpflichtet die Träger, medizinische Behandlungspflege zu erbringen. Dass es an der Voraussetzung dafür mangeln könnte, weil keine ärztliche Betreuung existiert, sei im System nicht vorgesehen, so die Kritik des Wohlfahrtswerks.

Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg ist mit 1.700 Beschäftigten und 2.000 betreuten Menschen nach eigenen Angaben der größte Träger der Altenhilfe im Bundesland. An 19 Standorten betreibt das Unternehmen Pflegeheime, betreutes Wohnen und Senioren-Wohngemeinschaften. Außerdem gehören ein Pflegebereich für junge Menschen sowie ein Bildungszentrum für Altenhilfe zu den Angeboten. ols