Verdi und Beamtenbund fordern acht Prozent
Verdi und der deutsche Beamtenbund gehen mit einer Forderung von acht Prozent mehr Gehalt in die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Die kommunalen Arbeitgeber reagieren abweisend.
Die Gewerkschaft Verdi und der deutsche Beamtenbund fordern zum Start der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent. Mindestens aber soll das Plus 350 Euro pro Monat betragen. Dazu verlangen die Gewerkschaften höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten sowie drei zusätzliche freie Tage, um die aus ihrer Sicht zunehmende Arbeitsbelastung auszugleichen.
Erhöhung soll Wirtschaft ankurbeln
Die rund 100 Mitglieder der Bundestarifkommission öffentlicher Dienst fordern darüber hinaus eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro. „In der Tarifrunde im öffentlichen Dienst geht es insbesondere darum, die Kaufkraft und damit die Binnennachfrage zu stärken", sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke. Das sei wichtig für das Wirtschaftswachstum in Deutschland.
Kommunen befürchten 15 Milliarden Euro Mehrkosten
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hält die Forderungen für überzogen. „Jeder Euro, der für höhere Gehälter ausgegeben werden muss, fehlt an anderer Stelle, beispielsweise für wichtige Investitionen in die Daseinsvorsorge“, sagt VKA-Präsidentin Karin Welge. Die Entgeltforderungen und die drei zusätzlichen freien Tage würden die kommunalen Arbeitgeber 14,88 Milliarden Euro kosten.
Die Verhandlungen um eine Neuauflage des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst starten am 24. Januar in Potsdam. Am 17. und 18. Februar soll die zweite Runde stattfinden.
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