Diakonie Niedersachsen

Verdi schlägt Angebot der Dienstgeber aus

Die Gewerkschaft Verdi und der Marburger Bund lehnen das Angebot der diakonischen Dienstgeber in Niedersachsen zum neuen Tarifvertrag ab. Zentrale Forderungen seien nicht berücksichtigt worden, kritisiert die Gewerkschaft.

  • Die zweite Verhandlungsrunde zwischen Verdi, Marburger Bund und Diakonischem Dienstgeberverband Niedersachsen ging ohne Ergebnis zu Ende.
  • Verdi und Marburger Bund lehnten das Angebot der Dienstgeber als nicht ausreichend ab.
  • Die Gewerkschaft fordert unter anderem schnelle Verbesserungen beim Nachtzuschlag für Pflegekräfte.

Die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi, der Ärztevertretung Marburger Bund und dem Diakonischen Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) endete ohne Ergebnis. Verdi und Marburger Bund lehnten das Angebot des DDN ab.

Verdi habe zu hohe Forderungen

Zuvor hatten sich die Tarifparteien darauf verständigt, einen Zwischenabschluss und eine steuerfreie Corona-Prämie von bis zu 700 Euro für rund 40.000 Beschäftigte zu beschließen. Zu dieser Einigung kam es jedoch nicht.

Die Gewerkschaften hätten auf zu vielen Forderungen beharrt, sagt DDN-Verhandlungsführer Jens Rannenberg. Das habe einen schnellen Zwischenabschluss unmöglich gemacht. Der DDN habe das vorgelegte Angebot zurückziehen müssen.

Angebot lag über TVöD-Niveau

Der DDN hatte unter anderem vorgeschlagen, die bis 2022 vorgesehenen Angleichungen der Entgelte in der Altenhilfe auf Anfang Juli 2021 vorzuziehen. Darüber hinaus hatte der Dienstgeberverband eine Tariferhöhung von 1,4 Prozent zum Januar 2022 und nochmals 1,8 Prozent zum Januar 2023 angeboten. Auszubildende sollten einen Festbetrag von 25 Euro monatlich erhalten. Das Angebot lag dem DDN zufolge über dem jüngsten Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes.

Verdi kritisiert Angebot als Mogelpackung

Die Gewerkschaft Verdi nennt das Angebot dagegen eine Mogelpackung. Die Coronaprämie solle darüber hinweg täuschen, dass die erste Entgeltsteigerung erst im Januar 2022 vorgesehen sei. Die Gewerkschaft hatte unter anderem einen Mindestbetrag für die unteren Entgeltgruppen, deutliche Verbesserungen beim Nachtzuschlag und ein Ende der Benachteiligung der Teilzeitbeschäftigten gefordert.

Verbesserungen seien sofort notwendig

Der Nachtzuschlag müsse zudem jetzt erhöht werden, so Verdi. Das Angebot der Dienstgeber, die Zulage für Nachtdienste für Beschäftigte der Altenpflege im Jahr 2023 auf 15 Prozent zu steigern, sei nicht ausreichend. Die Verhandlungen sollen am 9. Juni fortgesetzt werden.

Im DDN sind 220 Träger diakonischer Einrichtungen mit rund 40.000 Mitarbeitenden organisiert. Der Arbeitgeberverband berät seine Mitglieder in Fragen des Arbeitsrechtes und ist Partner in arbeitsrechtlichen Verhandlungen. br