Verdi fordert TVöD nach Fusion mit städtischer Klinik
Das Darmstädter Agaplesion Elisabethenstift plant eine gemeinsame Zukunft mit dem Klinikum Darmstadt. Verdi knüpft eine Forderung daran.
Die Gewerkschaft Verdi fordert von den an der trägerübergreifenden Klinikfusion in Darmstadt beteiligten Unternehmen, in der neuen Holding Gehälter nach dem TVöD zu zahlen und das Betriebsverfassungsgesetz anzuwenden. Im Städtischen Klinikum Darmstadt gälten diese Regelungen bereits, so Verdi. Im Agaplesion Elisabethenstift würden dagegen bislang abgeschwächte Mitbestimmungsrechte gelten. Entlohnung und Arbeitsbedingungen entstammten dem kircheninternen Dritten Weg. Das evangelische Krankenhaus will sich zu der Forderung nicht äußern.
Fusion für erstes Halbjahr angepeilt
Die beiden Unternehmen wollen für den Zusammenschluss der Kliniken eine gemeinsame Holding gründen. Zuletzt hatte sich der Zusammenschluss verzögert. Ursprünglich war er für den Jahreswechsel zu 2025 geplant. Im November 2024 peilten die Unternehmen dagegen das erste Halbjahr 2025 als Ziel an. „Es ist ein komplexes Verfahren und es braucht mehr Zeit, alle offenen Detailfragen gewissenhaft zu prüfen und zu guten Lösungen zu kommen“, sagte André Schellenberg, Dezernent des Klinikums Darmstadt und zugleich Stadtkämmerer.
Partner erhalten 50 jeweils Prozent
Beide Träger hatten bereits im Juli eine Absichtserklärung unterzeichnet. Diese sieht vor, dass die Gesellschafter jeweils 50 Prozent an der Holding übernehmen. Agaplesion und die Stadt wollen ihre Krankenhäuser jeweils zu 60 Prozent an die Holding geben, 40 Prozent verbleiben bei den bisherigen Gesellschaftern.
Das Agaplesion Elisabethenstift Darmstadt ist ein Krankenhaus der Regelversorgung mit 400 Betten. Zum Unternehmen zählen außerdem stationäre und ambulante Versorgungsstrukturen sowie ein Hospiz. Es gehört zur gemeinnützigen Aktiengesellschaft Agaplesion, die bundesweit mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen betreibt. Dort arbeiten insgesamt rund 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Klinikum Darmstadt beschäftigt rund 3.350 Mitarbeitende. Neben dem Krankenhaus gehören dazu unter anderem ein Medizinisches Versorgungszentrum sowie ein Altenpflege- und ein Wohnheim.
schulz(at)wohfahrtintern.de