Verdi fordert sieben Prozent mehr Gehalt für Länderbeschäftigte
Anfang Dezember starten die Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag der Länder. Die Vorstellungen von Arbeitgebern und Verdi klaffen weit auseinander.
Mit einer Forderung von sieben Prozent mehr Gehalt startet Verdi in die Verhandlungen um die anstehende Runde für eine Neuauflage des Tarifvertrags der Länder (TV-L). Einen entsprechenden Beschluss hat die Bundeskommission der Gewerkschaft gefasst. Mindestens solle die Erhöhung 300 Euro pro Monat betragen. Für Nachwuchskräfte sollen die Vergütungen um 200 Euro pro Monat steigen. Zudem will Verdi eine unbefristete Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung sowie die Steigerung aller Zeitzuschläge um 20 Prozentpunkte. Die Laufzeit des neuen TV-L soll zwölf Monate betragen.
Höhere Steuereinnahmen, gerade nach der jüngsten Steuerschätzung, hätten die finanziellen Spielräume der Länder erweitert, sagt der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke. Verdi führt die Länder-Tarifrunde als Verhandlungsführerin auch für Unterorganisationen des Deutschen-Gewerkschaftsbundes.
Länder halten Verdi-Forderung für überzogen
„Die geforderte Lohnerhöhung passt nicht in die Zeit und ist bei einer Inflationsrate von zwei Prozent völlig überzogen“, entgegnet Andreas Dressel, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder und zugleich Hamburger Finanzsenator. Die Forderung würde die Bundesländer vier Milliarden Euro pro Jahr kosten. Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich Kosten in Höhe von rund 12,6 Milliarden Euro.
Die Tarifrunde 2026 für die Beschäftigten der Bundesländer, mit Ausnahme von Hessen, beginnt am 3. Dezember 2025 in Berlin. Fortsetzungstermine sind am 15. und 16. Januar sowie am 11. und 12. Februar 2026 in Potsdam. Sie betrifft rund 1,2 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder. Nach Verdi-Vorstellung soll die Neuregelung auch für rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie für Versorgungsempfänger gelten.
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