Verband fordert digitalen Standard für ambulante Pflege

Fachausschuss-Vorsitzender Wirth © DEVAP
Der Devap will einheitliche digitale Lösungen in der ambulanten Pflege. Bei den Einrichtungen komme nichts Brauchbares an, kritisiert Sebastian Wirth, Vorsitzender des Devap-Fachausschusses ambulante pflegerische Dienste.
- Der Devap fordert einen digitalen Standard für die ambulante Pflege.
- Die ambulante Pflege werde bisher nicht direkt bei der Ausgestaltung der Telematik beteiligt, kritisiert der Fachausschuss-Vorsitzende Sebastian Wirth.
- Vorschläge für digitale Lösungen existierten bereits, würden aber nicht einheitlich angewendet.
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (Devap) fordert einheitliche digitale Lösungen für Pflegedokumentation, Leistungserfassung und Abrechnung in der ambulanten Pflege. „Alle reden von der Digitalisierung in der Pflege, aber bei den Einrichtungen kommt nichts Brauchbares an", sagt Sebastian Wirth, Vorsitzender des Devap-Fachausschusses ambulante pflegerische Dienste. Das sei der Eindruck, den viele Mitarbeitende in der ambulanten Pflege seit Jahren hätten.
Digitale Lösungen bereits erprobt
In der Telematik komme die ambulante Pflege inzwischen als Überschrift vor, jedoch ohne deren direkte Beteiligung bei der Ausgestaltung und mit viel zu großen Zeitfenstern für die Etablierung digitaler Verfahren, kritisiert Wirth. Der Devap habe bereits erste Vorschläge für einfache digitale Lösungen entwickelt und in einem Modellprojekt erprobt. Doch bisher halte jede Kasse an ihrem Verfahren fest. Das gehe zu Lasten der Einrichtungen und Mitarbeitenden. „In der digitalen Welt müssen die Verfahren auf der existierenden Datenbasis gründen und von allen einheitlich angewandt werden - von Kassen und Einrichtungen“, so Wirth.
Der Devap ist der größte evangelische Fachverband auf Bundesebene und vertritt knapp 2.000 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe, mehr als 1.400 ambulante Dienste, mehr als 120 Altenpflegeschulen sowie zahlreiche Altentagesstätten und Initiativen. br