Tarifverhandlungen

Verbände wollen mit Verdi verhandeln

Die Wohlfahrtsverbände der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bremen e.V. haben der Gewerkschaft Verdi angeboten, Verhandlungen über einheitliche Tarifbedingungen in der Altenpflege aufzunehmen.

BREMEN - Der Vorstoß sei ein Novum, wie die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Freien Wohlfahrtspflege Bremen mittielt. Noch in keinem Bundesland habe es eine vergleichbare Initiative mit der Aufforderung zu Verhandlungen für eine ganze soziale Branche gegeben.

Erstes Treffen

Die Landesarbeitsgemeinschaft Bremen, in der die Wohlfahrtsverbände AWO, Caritas, Paritätier, DRK, Diakonie, Jüdische Gemeinde und die Bremerhavener Volkshilfe zusammengeschlossen sind, haben Verdi in einem Schreiben ein Treffen als Start für weitere Gespräche und Verhandlungen vorgeschlagen.

Grund für den ungewöhnlichen Vorschlag seien die unhaltbaren Zustände bei der Vergütung von Pflegeleistungen. Der verschärfte Wettbewerb und der wirtschaftliche Druck führe zu organisatorischen Veränderungen vieler Träger, die auch die Arbeitsbedigungen der Beschäftigten negativ beeinflussten. Verwerfungen in den Entgeltstrukturen müssten beseitigt werden, fordert LAG-Vorstandssprecher Arnold Knigge. Für alle Pflege-Anbieter in Bremen müssten gleiche rechtlich verbindliche Entgeltbedigungen gelten.

Rückendeckung von Verdi

Die LAG rechnet bei ihrem Vorstoß mit der Rückendeckung durch Verdi. Verdi fordert schon lange allgemeinverbindliche Tarifverträge für die soziale Branche. Der sogenannte Tarifvertrag Soziales soll die Lohnkonkurrenz unter den Trägern aufheben und die Kostenträger zur Refinanzierung der Leistungen verpflichten.

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