Kolping Deutschland

Sozialwerk will AfD-Mitglieder per Satzung ausschließen

Ex-Vorsitzende Groden-Kranich © Kolpingwerk Deutschland

Das Kolpingwerk will AfD-Mitglieder in den eigenen Reihen loswerden. Die scheidende Vorsitzende Ursula Groden-Kranich sieht einen grundsätzlichen Widerspruch zum Selbstverständnis des Verbandes.

Das Kolpingwerk will AfD-Mitglieder aus dem Verband entfernen. Es hat dazu auf seiner diesjährigen Bundesversammlung eine entsprechende Satzungsordnung beschlossen. Die Ziele und das Selbstverständnis von Kolping Deutschland stünden im grundsätzlichen Widerspruch zu den programmatischen Positionen und dem politischen Handeln der AfD, so die Begründung.

Beschluss fordert AfD-Mitglieder zum Austritt auf

„Wer die Würde des Menschen und die Grundwerte des Evangeliums ernst nimmt, kann keine Politik unterstützen, die ausgrenzt, spaltet und Angst schürt,“ erklärt Ursula Groden-Kranich, bis zur Versammlung Bundesvorsitzende des Sozialwerks. Nachfolgerin ist ihre bisherige Stellvertreterin Klaudia Rudersdorf.  Mitglieder, die einer als unvereinbar deklarierten Organisation angehören, seien zugleich mit dem Beschluss aufgefordert, unverzüglich aus dem Kolpingwerk Deutschland und sämtlichen seiner Gliederungen oder aus der betreffenden Organisation auszutreten. Ansonsten seien sie auszuschließen.

Kolping Deutschland ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, davon etwa 34.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die der Kolpingjugend angehören. In seinen Einrichtungen und Unternehmen sind rund 10.000 Mitarbeitende beschäftigt. Es betreibt 230 Bildungseinrichtungen, Familienferienstätten, Hotels, und Wohneinrichtungen für Azubis, junge Menschen und Menschen in belastenden Lebenssituationen. 

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de