Jüdisches Krankenhaus Berlin

Klinik entlässt gut zehn Prozent ihres Personals

Das jüdische Krankenhaus Berlin plant die Entlassung von gut 80 Pflegehilfskräften. Verdi ruft die Beschäftigten zum Protest.

Das Jüdische Krankenhaus Berlin will zum neuen Jahr rund 80 Pflegehelferinnen und Pflegehelfern kündigen. Das Unternehmen nimmt die Finanzierungsänderungen durch das GKV-Stabilisierungsgesetz zum Anlass. Dieses verlange ab 2025 eine Beschränkung des Pflegebudgets auf Pflegefachkräfte, teilt der Träger mit. Das habe zur Folge, dass Personen mit sonstigen Ausbildungen und ohne Ausbildung nicht mehr im Pflegebudget anzusetzen und die Kosten darüber nicht mehr refinanzierbar seien.

Weiterbeschäftigung nicht kompensierbar

Die Kündigung der Assistenzkräfte sei außerdem Teil eines Sozialplans, so die kaufmännische Direktorin des Hauses, Brit Ismer. Die Hilfskräfte weiterhin zu beschäftigen, könne die Krankenhausstiftung wirtschaftlich nicht kompensieren. Als Reaktion hat Verdi zum Protest aufgerufen, an dem rund 50 Personen teilnahmen. Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Entlassungen die Arbeitsbelastung des übrigen Personals verschärften. „Die Abwärtsspirale aus schlechten Arbeitsbedingungen und Personalmangel weiterzutreiben, wird dem Jüdischen Krankenhaus nicht aus der finanziellen Misere helfen“, so die für den Gesundheitsbereich zuständige stellvertretende Landesfachbereichsleiterin Gisela Neunhöffer.

Das Jüdische Krankenhaus Berlin beschäftigt rund 840 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es verfügt über 384 Betten und versorgt jährlich gut 25.000 ambulante und 12.000 stationäre Patientinnen und Patienten.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de

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