Flächentarifvertrag

Kampagne soll Druck auf Caritas ausüben

Bild der Kampagne © Campact

Die Kampagnenorganisation Campact fordert die Caritas mit einer Online-Petition dazu auf, den Flächentarifvertrag für die Pflege nicht weiter zu blockieren. Sie wirft den Dienstgebern Egoismus vor.

  • Campact fordert in einer Online-Kampagne, dass die Caritas ihre Entscheidung zum Flächentarifvertag für die Pflege zurücknimmt.
  • Die Bürgerinitiative will 100.000 Unterschriften sammeln und die Petition dann an die Caritas geben.
  • Die Campaigner werfen dem Wohlfahrtsverband vor, mit ihrem Beschluss faire Löhne für Hunderttausende Pflegekräfte zu verhindern.

Campact will eine Abkehr der Caritas von ihrem Beschluss zum Flächentarifvertrag herbeiführen. Dazu hat die Kampagnenorganisation eine Online-Petition aufgelegt. Der katholische Wohlfahrtsverband blockiere einen dringend benötigten Tarifvertrag, heißt es in dem Aufruf. Die Caritas verwehre hunderttausenden Pflegekräften faire Löhne. Wenn 100.000 Unterschriften erreicht werden, will Campact den Appell an die Caritas übergeben.

Viele Pflegekräfte erhielten Hungerlohn

Die Corona-Pandemie zeige, wie unersetzlich Pflegekräfte seien, heißt es in dem Appell weiter. Trotzdem fehle es an Wertschätzung. Pflegekräfte bei privaten Arbeitgebern müssten oft für einen Hungerlohn arbeiten. Gleichzeitig habe die Caritas Lohnerhöhungen für ihre eigenen 600.000 Angestellten beschlossen.

Dienstgeber fürchteten um Dritten Weg

Die Kampagne wirft den Dienstgebern der Caritas vor, dass diese vor allem sich selbst schützen wollten. Offenbar fürchteten sie den Verlust der im Dritten Weg verankerten Sonderrechte und mehr Mitsprache für Beschäftigte.

Das kirchliche Arbeitsrecht sieht kein Streikrecht und keine Betriebsräte vor. Stattdessen gibt es Mitarbeitervertretungen, die jedoch weniger Einflussmöglichkeiten haben.

Campact ist ein nach eigenen Angaben politisch unabhängiger Verein, der sich mit Kampagnen für sozialen, ökologischen und demokratischen Fortschritt einsetzt. Die Organisation finanziert sich aus Förderbeiträgen und Spenden. br