Ex-Chefs stehen wegen mutmaßlichen Betrugs vor Gericht
Drei ehemalige Führungskräfte des bayerischen ASB-Landesverbandes stehen vor Gericht. Sie sollen durch Betrug im Rettungsdienst einen Millionenschaden verursacht haben.
Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat den Prozess gegen drei ehemalige leitende Angestellte des ASB Bayern eröffnet. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg legt ihnen bandenmäßigen Betrug im Rettungsdienst zur Last.
Angeklagter erstattete selbst Anzeige
An den elf angesetzten Verhandlungstagen will das Gericht herausfinden, ob und wie sie in den Jahren 2013 bis 2018 höhere Kosten als tatsächlich angefallen geltend gemacht haben. Einer der Männer habe die Ermittlungen durch eine Anzeige ins Rollen gebracht. Wegen Verjährung werde das Gericht nur die mutmaßlichen Taten ab 2014 verhandeln.
Schaden von 4,7 Millionen Euro
Das Geld hätten die Angestellten dem ASB-Landesverband zugeführt und damit bei den Kostenträgern einen Schaden von rund 4,7 Millionen Euro verursacht, so die Ermittler. Einer der Angeklagten soll sich zudem der Untreue strafbar gemacht haben. Er habe 63.000 Euro aus dem Vermögen des bereits liquidierten ASB Regionalverbandes Ingolstadt genommen. Das Geld habe er dann über den Umweg seines Privatkontos erst mit zwei Monaten Verzögerung an den Landesverband weitergeleitet.
Der ASB Landesverband Bayern ist ein Spitzenverband. Unter seinem Dach befinden sich 20 Kreis- und Regionalverbände. Deren Geschäftsfelder sind unter anderem Rettungs- und Katastrophenschutz, Altenpflege, Jugend- und Behindertenhilfe, Auslandshilfe sowie Bildungsangebote für Erwachsene.
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