Ex-Chef von Tochterfirma muss ins Gefängnis
Das Frankfurter Landgericht hat einen ehemaligen Geschäftsführer der ‚AWO Protect‘ zu einer Haftstrafe verurteilt. Auch eine Ex-Verwaltungsleiterin muss ins Gefängnis.
Ein ehemaliger Geschäftsführer der Frankfurter ‚AWO Protect‘ muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Frankfurt hat ihn wegen Insolvenzverschleppung in fünf und Untreue in 14 Fällen verurteilt. Darüber hinaus habe er fünfmal Beilhilfe geleistet. Eine mitangeklagte ehemalige Verwaltungsleiterin erhielt eine Haftstrafe von elf Monaten. Wegen der langen Verfahrensdauer gilt für beide jeweils ein Monat als vollstreckt.
Angeklagte verursachten 120.000 Euro Schaden
Laut Anklage haben sie dem AWO Kreisverband einen Schaden von 120.000 Euro zugefügt. Die Vermögenswerte hätten sie ihm durch überhöhte Rechnungen und Scheinarbeitsverträge entzogen. Dabei ging es unter anderem um die scheinbare Vermittlung einer Immobilie. Der ehemalige Geschäftsführer gab zu, einem befreundeten Immobilienmakler fast 6.000 Euro gezahlt zu haben, obgleich er das Objekt bereits kannte. 2019 habe der Angeklagte die Insolvenz der AWO-Protect verschleiert. Die AWO-Tochter war für die Bewachung zweier Flüchtlingsheime zuständig, welche der Träger im Auftrag der Stadt betrieb.
Der AWO Kreisverband Frankfurt am Main ist vor allem in der Altenhilfe sowie der Kinder- und Jugendarbeit aktiv. Er beschäftigt rund 1.200 Mitarbeitende.
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