ASB LV Baden-Württemberg

Kürzere Höchstarbeitszeit im Rettungsdienst ab 2025

Die Höchstarbeitszeit beim Rettungsdienst des ASB Baden-Württemberg reduziert sich in zwei Schritten. Die Gewerkschaft Verdi hatte sich für die Entlastung eingesetzt.

Der Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg hat sich mit der Gewerkschaft Verdi auf eine Reduzierung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit geeinigt.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Ab 2025 reduziert sich die wöchentliche Höchstarbeitszeit von aktuell 45 auf 41 Wochenstunden.

  • Ab 2027 sinkt sie weiter auf 38,5 Wochenstunden.

  • Alle Beschäftigten ab dem 55. Lebensjahr können künftig einen Antrag auf Befreiung von Nachtarbeit stellen.

Beide Seiten haben sich außerdem verpflichtet, ab November 2024 weitergehende Gespräche zur Entlastung langjähriger Beschäftigter in anderen Bereichen, wie etwa Pflege, Erziehung und Jugendhilfe zu führen.

24-Stunden-Schichten bleiben möglich

Weiterhin möglich sind sowohl 12-Stunden-Schichten als auch unter bestimmten Umständen 24-Stunden-Schichten. Diese sollen aber auf ländliche Rettungswachen beschränkt sein. 24-Stunden-Dienste sind nach Angaben des ASB nötig, um in kaum ausgelasteten Rettungswachen das Personal flexibler einplanen zu können. Dort sollen aber Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, wie etwa gesonderte Ruheräume und regelmäßige Belastungsanalysen, in Betriebsvereinbarungen festgeschrieben werden.

„Die Reduzierung der Arbeitszeit im Rettungsdienst in zwei Schritten hin zur Vollarbeitszeit ist ein Novum, aber längst überfällig“, sagte Joel Wertli, Mitglied der Verdi-Tarifkommission und Notfallsanitäter. Sie werde die Belastung erheblich mindern. „Die Verhandlungen waren insgesamt nicht einfach“, sagte Marcus Mehlhose, Landespersonalleiter des ASB Baden-Württemberg. Man habe aber eine Lösung gefunden, die die gegenseitigen Interessenlagen abbilde.

Der ASB Baden-Württemberg beschäftigt rund 9.100 Mitarbeitende, davon circa 1.000 im Rettungsdienst. Schwerpunkte sind stationäre und ambulante Pflege, Notfallrettung und Krankentransport. Der Verband betreibt 52 Rettungswachen in 26 Rettungsdienstbereichen.

Jaakko Kacsóh
kacsoh(at)wohlfahrtintern.de