Einheitlicher Tarifvertrag in Brandenburg
Alle Pflege-Beschäftigten in Brandenburg sollen künftig einen einheitlichen Tarifvertrag erhalten. Das haben AWO, Caritas, Diakonie, DRK sowie der Paritätische mit der Gewerkschaft Verdi im Zuge einer Absichtserklärung vereinbart.
POTSDAM – Die Gespräche zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft über einen Tarifvertrag hatte Brandenburgs Arbeits- und Sozialminister Günter Baaske (SPD) im Herbst des vergangenen Jahres initiiert. Er verwies auf gewaltige Unterschiede und viele verschiedene Regelungen bei der Bezahlung in der Altenpflege. Denn Brandenburg sei nach Mecklenburg-Vorpommern schon jetzt das Bundesland mit dem höchsten Anteil an Pflegebedürftigen.
Einheitlicher Tarif soll Fachkräfte binden
Laut der ‚Ärzte-Zeitung‘ soll nun zügig die Tarifstruktur für Entgelt und Mindestarbeitsbedingungen festlegt werden. Die Einigung erfolgte mit Blick auf den wachsenden Fachkräftemangel in der Pflege. „Nur eine gute Bezahlung verbunden mit attraktiven Arbeitsbedingungen macht den Pflegeberuf für junge Menschen interessant und hält diese dort“, heiße es in der Absichtserklärung der Verbände und Verdi.
Pflegebedarf wird explodieren
Bis 2030 werde die Zahl der pflegebedürftigen Menschen um 70 Prozent auf etwa 162.000 steigen – mehr als sieben Prozent der Bevölkerung Brandenburgs. Das lasse auch den Personalbedarf explodieren: Bei den ambulanten Diensten von jetzt rund 12.500 Beschäftigten auf fast 21.000 und in den Heimen von 16.400 auf dann mehr als 33.000. ols