Dritte Verhandlungsrunde mit Verdi um Konzerntarif ist gescheitert
Die dritte Verhandlungsrunde um den Konzerntarifvertrag bei Helios ist ergebnislos zu Ende gegangen. Das Unternehmen will nun Druck auf Verdi aufbauen.
Auch in der dritten Verhandlungsrunde konnten sich der private Klinikbetreiber Helios und Verdi nicht auf einen neuen Tarif für die 21.000 nichtärztlich Beschäftigten einigen. Verdi fordert für sie Lohnerhöhungen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Zudem soll es für Auszubildende ein Plus von monatlich 150 Euro geben. Die Arbeit zu besonders ungünstigen Zeiten, etwa Nachtschichten und Dienste an Sonn- und Feiertagen, soll Helios nach dem Willen der Gewerkschaft ebenfalls höher als bislang vergüten.
Helios bietet sechs Prozent mehr Gehalt
„Die Liste der Mängel beim Angebot ist lang“, sagt Verdi-Bundesvorstand Sylvia Bühler. Das Unternehmen dagegen bietet Entgelterhöhungen von sechs Prozent, 100 Euro mehr für Auszubildende sowie die Erhöhung des Nachtzuschlags auf 20 Prozent und der Wechselschichtzulage auf 155 Euro. Helios versucht zur nächsten Tarifrunde am 15. April Druck aufzubauen.
„Zuletzt lag ein attraktives Angebot auf dem Tisch, mit dem ein guter Tarifabschluss möglich gewesen wäre. Ob der Arbeitgeber an diesem Angebot festhalten kann, wird in der nächsten Runde neu bewertet werden“, so der Konzern. Die Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte liefen hingegen erfolgreich: Mit dem Marburger Bund schloss Helios zwei Tarifwerke ab.
Helios hat rund 78.000 Beschäftigte und betreibt 59 Kliniken. Der Privatkonzern erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 7,7 Milliarden Euro.
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