Den Sorgen der Kommunen eine Stimme geben

Beigeordneter Freese © Deutscher Landkreistag
Beim Deutschen Städtetag ist Jörg Freese für die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe sowie Gesundheit zuständig. Bei seiner Arbeit setzt er unter anderem auf einen guten Draht zu den Wohlfahrtsverbänden.
Alter: 54
Arbeitgeber: Deutscher Landkreistag
Funktion: Beigeordneter und Dezernent für Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheit, Schule, Kultur
Ausbildung: Verwaltungswirt (Diplom)
„Bei manchen Themen bin ich schon Einzelkämpfer“, sagt Jörg Freese. Zum Beispiel in der Kinder- und Jugendhilfe, für die nur er verantwortlich ist. Der 54-Jährige arbeitet seit zehn Jahren für den Deutschen Landkreistag als Beigeordneter für die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe, Schule und Kultur sowie Gesundheit. Er vertritt die Interessen der 294 Landkreise gegenüber Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat. Gleichzeitig ist er ständig in Kontakt mit Akteuren der Sozialwirtschaft - vor allem Krankenhäusern, aber auch mit Vertretern der Wohlfahrtsverbände. „Wir haben aus meiner Sicht einen guten Draht, aber natürlich gibt es da auch Interessenskonflikte“, sagt Freese. „Das liegt einfach an der Rolle der Akteure, unserer Mitglieder.“
Wichtig sei es ihm, den unterschiedlichen Sorgen und Nöten der Kommunen eine Stimme zu geben, um sie dann gebündelt sowohl den freien Trägern als auch dem Bund zu vermitteln. Denn nur so funktioniere Annäherung. „Ich arbeite daran, auf Bundesebene gegenseitiges Verständnis zu schaffen, damit wir etwas bewegen können, oft auch gemeinsam“, sagt Freese. Dissens über Geld, Strukturen oder Konkurrenz gebe es sowieso genug. Eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst hatte der Verwaltungswirt schon früh angestrebt, das fand er immer schon „gut und richtig“. Der soziale Fachbereich habe sich nach und nach ergeben. Besonders spannend sind für Freese die Kinder- und Jugendhilfe und der Gesundheitsbereich.
Ein Thema, das ihn im Moment umtreibt, ist die Gesundheitsversorgung vor Ort. „Gesundheitspolitik sollte da entschieden werden, wo die Menschen leben“, sagt Freese. „Ich wünsche mir da mehr Einfluss in strukturelle Entscheidungen für die Kommunen.“ Neben seiner täglichen Arbeit für viele verschiedene Fachbereiche ist Freese außerdem Mitglied in diversen Gremien auf Bundesebene, wie der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe und der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Wie man das alles unter einen Hut bringt? Möglich sei es auf jeden Fall, sagt Freese. Man müsse eben die Termine wahrnehmen, die den Deutschen Landkreistag voranbringen. Manchmal habe er allerdings mehrere Termine gleichzeitig. Dann wünsche er sich, er könne mehr tun. „Aber die Welt geht nicht unter, wenn man mal bei einem Termin nicht erscheint.“