100 Jahre BAGFW

Bundespräsident befürwortet Soziale Pflichtzeit

Bundespräsident Steinmeier beim Festakt zum 100. Geburtstag der BAGFW © Wohlfahrt Intern

„Eine Soziale Pflichtzeit ist eine gute Möglichkeit, in einer vielfältigen Welt zueinander zu finden“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin. Anlass war der 100. Geburtstag der BAGFW.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für eine Soziale Pflichtzeit für junge Menschen ausgesprochen. „Eine Soziale Pflichtzeit ist eine gute Möglichkeit, in einer vielfältigen Welt zueinander zu finden“, sagte Steinmeier in Berlin beim Festakt zum 100. Geburtstag der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW).

Je vielfältiger die Gesellschaft werde, desto wichtiger würden Orte der Begegnung, sagte der Bundespräsident. Die Freie Wohlfahrtspflege mit ihren Angeboten und Einrichtungen biete diese Orte an. „Wir müssen Wege finden, dass Menschen den Blick füreinander weiten“, führte Steinmeier aus. Er forderte die Verbände auf, ihre Ideen in die Debatte einzubringen. Zudem sollten die Spitzenverbände gut mit islamischen Verbänden zusammenarbeiten. „Die Vielfalt der Gesellschaft ist heute eine andere als vor 100 Jahren“, so der Bundespräsident. 

In seiner Rede lobte Steinmeier das Engagement der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege. Zwei Millionen hauptamtliche sowie drei Millionen ehrenamtlich Mitarbeitende zeigten die starke Kraft an Hilfsbereitschaft. „Sie tragen das dichte Hilfenetz in unserem Land und helfen mit, die Welt menschlicher zu machen“, unterstrich der Bundespräsident. Er sieht die BAGFW als Ort der Diskussion der Spitzenverbände mit ihren unterschiedlichen Prägungen. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung seien, vereine sie das Bestreben, auf den Einzelnen einzugehen und ihm zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen.

Hass und Menschenfeindlichkeit entgegentreten

Steinmeier warnte davor, die Herausforderungen, die aus den aktuellen Krisen entstünden, zu Lasten der Schwachen zu lösen. Zudem forderte er, den helfenden Hände mehr Wertschätzung und mehr Unterstützung für ihre Arbeit entgegenzubringen, sowie überall gegen Hass und Menschenfeindlichkeit einzutreten. „Bleiben Sie die starke Stimme der Menschlichkeit“, schloss Steinmeier seine Rede.

BAGFW-Präsident Michael Groß zählte in seiner Begrüßung die Voraussetzungen dafür auf, dass die Freie Wohlfahrtspflege ihren Beitrag zu einem starken Sozialstaat leisten könne. Dazu gehörten die Vielfalt der Angebote, der Innovationsgeist sowie die Subsidarität mit ihrem Wunsch- und Wahlrecht. „Unsere Vielfalt wird gebraucht, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden“, sagte der BAGFW-Präsident.

In der Berliner Vertretung der Sozialbank feierten rund 140 Vertreterinnen und Vertreter der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtsverbände auf Bundes- und Landesebene sowie aus Politik und Ministerien das BAGFW-Jubiläum. Der Zusammenschluss war 1924 in Berlin gegründet worden.

Iris Röthig
roethig(at)wohlfahrtintern.de