Berliner Spitzenverbände kritisieren Kürzung des Tarifausgleichs
Die Berliner Senatsverwaltung will steigende Gehälter in der Jugendhilfe nicht weiter refinanzieren. Die Spitzenverbände reagieren empört.
Die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin (Liga Berlin) übt Kritik an der Kürzung des Tarifausgleichs für Träger der freien Jugendhilfe. Die Entscheidung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie widerspreche den Zusagen von CDU und SPD im Abgeordnetenhaus aus dem Frühjahr, so die Verbände.
Senat will steigende Gehälter nicht refinanzieren
Viele Träger könnten sich steigende Gehälter nicht leisten und müssten Personal abbauen. Damit drohe ein Wegfall zentraler Angebote für Kinder und Jugendliche, so die Befürchtung. Anlass der Kritik: Im Landesjugendhilfeausschuss hätte die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie die Entscheidung bekräftigt, zugesagte Mittel für die Tarifvorsorge für zahlreiche Projekte und Träger der Jugendhilfe noch im laufenden Haushaltsjahr zu kürzen.
Steigerungen bleiben auch 2026 aus
Auch 2026 solle kein Ausgleich der zugesagten Tarifsteigerungen erfolgen. Vielmehr sollen die Träger die finanzielle Lücke aus Eigenmitteln finanzieren. Da Gemeinnützige jedoch ohne Gewinnerzielungsabsicht und im staatlichen Auftrag arbeiten, seien Eigenmittel vielfach gar nicht vorhanden, kritisiert die Liga Berlin.
In der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin haben sich der AWO Landesverband, die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Caritasverband für das Erzbistum Berlin, der Paritätische Landesverband, der DRK Landesverband sowie die Jüdische Gemeinde zu Berlin zusammengeschlossen. Insgesamt beschäftigen sie rund 107.000 Mitarbeitende.
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