Altlasten treiben Kreisverband in die Insolvenz

Geschäftsstelle des AWO Kreisverbandes Wesel in Moers © AWO
Die AWO Wesel plant den Gang in die Insolvenz. Um zu sparen, hat sie ein Angebot abgegeben.
Die AWO Wesel will vor dem Amtsgericht Kleve ein Eigenverwaltungsverfahren beantragen. In diesem bleibe der Vorstand des Kreisverbandes weiterhin handlungsfähig und gestalte den Sanierungsprozess aktiv mit, teilte der Verband mit. Rund fünf Millionen Euro wolle er künftig einsparen. Die mobile Pflege habe er bereits an die Grafschafter Diakonie gegeben. Nur wenige Angebote würden ganz entfallen, so der Kreisverband. Der Sanierungsplan soll in rund einem Jahr umgesetzt sein.
Defizite durch Altlasten
Wirtschaftliche Altlasten hatten den Träger am Niederrhein in finanzielle Not gebracht. Diese kämen etwa aus der ambulanten Pflege. Hier sei es nicht gelungen, Defizite aufzufangen. Dazu hätten Gesetze die Finanzierung der Investitionen im stationären Pflegebereich verschlechtert. Auch die finanziellen und personellen Folgen der Corona-Pandemie hätten die Situation in der Seniorenpflege verschärft. Des weiteren sei die Refinanzierung dieses Kerngeschäfts aus Verbandssicht unzureichend.
Der AWO Kreisverband Wesel mit Sitz in Moers beschäftigt rund 1.300 Mitarbeitende. Er betreibt gut 100 Einrichtungen und Projekte. Der Träger ist in der ambulanten und stationären Altenpflege, der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe und in der Beratung aktiv.
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