Schnelle Hilfe, lange Wege

Die Bundesregierung hat eine Reform des Rettungsdienstes geplant, um die Versorgung effizienter zu gestalten. Die Branche diskutiert, ob der Gesetzgeber die Hilfsfristen flexibilisieren muss.
Die Politik sollte deutschlandweit eine differenzierte Hilfsfrist für den Rettungsdienst einführen, fordert Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung.
Die Reform der Notfallversorgung ist eine Gelegenheit, um die Hilfsfristen stärker an aktuellen Bedarfen und Ressourcen auszurichten, sagt Bernd Faehrmann, Abteilungsleiter im AOK-Bundesverband.
Statt Hilfsfristen benötigt der Rettungsdienst flexible Interventionsfristen, fordert Thomas Mähnert, Vorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe. Leitstellen könnten Rettungswagen damit besser disponieren.
Vertreter eines großen Altenhilfeträgers, eines Spitzenverbandes, der Krankenkassen sowie ein Sozialexperte machen Vorschläge zur Finanzierung der Pflege. Unsere Online-Diskussion zum Nachlesen.
Pflege wird für Einzelne immer teurer. Doch die Einführung einer Pflegevollversicherung ist umstritten. Die Branche diskutiert, ob sie zu einer Zwei-Klassen-Pflege führt.
Wenn die Qualität sinkt, kaufen sich Wohlhabende eine bessere Pflege hinzu. Eine Pflegevollversicherung brächte dafür zusätzlichen Spielraum, kritisiert Ex-Caritas-Generalsekretär Georg Cremer.
Steigende Kosten belasten die Pflege. Eine Pflegevollversicherung könnte die hohen Eigenanteile senken, meint Heinz Rothgang, Sozialwirtschaftsprofessor an der Universität Bremen.
Die Pflegeversicherung sollte Lebensrisiken voll absichern. Für eine neue Hüfte leisteten Patienten auch keine Zuzahlung, meint Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung.
Eine Pflegevollversicherung soll solidarisch sein, fordert Thorsten Mittag, Referent für Pflege beim paritätischen Gesamtverband. Dafür müsse der Gesetzgeber die Einnahmebasis vergrößern.
Die Pflege kämpft mit Personalengpässen. Eine Vollversicherung würde das Problem verschärfen, meint Nadine-Michèle Szepan, Leiterin der Abteilung Pflege des AOK-Bundesverbandes.
Für eine Pflegevollsicherung fehlt der finanzielle Spielraum, meint PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. Der Sozialstaat bleibe nur tragfähig mit mehr Eigenverantwortung.