"Es hat sich viel getan"

Geschäftsführer Hopkes © Diakoniewerk Kloster Dobbertin
Hans Hopkes hat kurz nach dem Mauerfall das Diakoniewerk Kloster Dobbertin übernommen. Mittlerweile ist es einer der größten Träger in Mecklenburg-Vorpommern.
Alter: 60
Arbeitgeber: Diakoniewerk Kloster Dobbertin
Funktion: Geschäftsführer
Ausbildung: Betriebswirtschaftslehre (Diplom)
Seit 1991 ist Hans Hopkes Geschäftsführer des Diakoniewerks Kloster Dobbertin. „In den letzten 28 Jahren hat sich in der Sozialbranche sehr viel getan, egal welches Feld man sich anschaut“, sagt der 60-Jährige. Viel habe sich zum Positiven entwickelt. Wer heute ein Kind mit einer Behinderung habe, müsse es zum Beispiel nicht mehr in eine Einrichtung geben, sondern kann es zu Hause betreuen oder betreuen lassen. Eine negative Entwicklung sei jedoch der steigende Kostendruck der öffentlichen Hand. „Das merkt man an den Entgeltverhandlungen, die stehen nur noch unter dem Diktat des Kostensparens“, erzählt Hopkes.
Bevor der Betriebswirtschaftler das Diakoniewerk Anfang der Neunzigerjahre übernahm, arbeitete er als Prüfer bei der Treuhandstelle beim Nordelbischen Diakonischen Werk, aus der später das Beratungsunternehmen Curacon wurde. „Ich habe primär diakonische Unternehmen geprüft, kannte also Menschen und Einrichtungen der Diakonie“, sagt der Ostfriese. Die Zeit, als er in Dobbertin in Mecklenburg-Vorpommern anfing, sei besonders spannend gewesen. So kurz nach dem Mauerfall habe er viel neu gestalten und aufbauen können. Er entwickelte den Träger vom Anbieter der Behindertenhilfe und psychosozialen Hilfen zu einem Komplexträger, der auch in der Altenhilfe, der Jugendhilfe sowie der Sucht- und Gefährdetenhilfe tätig ist. Den Umsatz hat er von etwa fünf Millionen Euro im Jahr 1991 auf 86 Millionen Euro erhöht. Aus 280 Mitarbeitenden sind 1550 geworden.
Aktuell macht Hopkes vor allem die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes zu schaffen. „Wir wissen immer noch nicht, wie es laufen soll“, sagt er. Die Verhandlungen zum Landesrahmenvertrag seien äußerst zäh. Ämter müssten sich umstellen, viele Dinge beantragt werden. Aber vieles sei noch ungeklärt. „Wir hoffen, dass da keiner unter die Räder kommt“, sagt Hopkes.