Kommunale Kliniken

Ärztegewerkschaft droht mit Vollstreiks

Fünf Verhandlungsrunden um die Bezahlung der Ärztinnen und Ärzte im Dienste der Kommunen sind bislang ins Leere gelaufen. Der Marburger Bund will seinen Forderungen nun Nachdruck verleihen.

Der Marburger Bund will im Tarifstreit mit den Kommunen seine Mitglieder in einer Urabstimmung über Streiks entscheiden lassen. Das hat die sogenannte ‚große Tarifkommission‘ beschlossen. Das Ergebnis der Urabstimmung werde noch vor Weihnachten vorliegen, so die Gewerkschaft. Fünf Verhandlungsrunden sind bislang gescheitert.

Kommunen bieten 5,5 Prozent Gehaltsplus

Das bisherige Angebot der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) sieht die GEwerkschaft als ungenügend an. „Statt sich inhaltlich an den Erwartungen der Ärztinnen und Ärzte auch nur zu orientieren, bietet die VKA lediglich völlig insuffiziente Erhöhungen der Tabellenentgelte an“, so ihre Kritik. Ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent, die Erhöhung des Nachtzuschlags von 15 auf 20 Prozent sowie eine steuerfreie Einmalzahlung von 500 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten hatten die Kommunen zuletzt geboten. Der Marburger Bund fordert neben Gehaltserhöhungen vor allem eine Neuregelung der Schichtarbeit.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vertritt fast 10.000 kommunale Arbeitgeber in Deutschland mit rund 2,6 Millionen Beschäftigten. Der mit dem Marburger Bund verhandelte Tarifvertrag TV-Ärzte/VKA gilt für mehr als 61.000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern.

Oliver Schulz
schulz(at)wohfahrtintern.de

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